Wir sitzen um 19 Uhr an dem Tisch in der fast leeren Tagesbar. Ein, zwei weitere Tische sind besetzt von mutigen Corona-Zweiflern, die keine Angst vor Ansteckung haben, wo wir uns doch an diesem Tag gerade mal wieder in München in einem angeblichen „Hotspot“ befinden. Die Maskenpflicht im Freien gilt wieder in der Innenstadt, weshalb ich hinten rum gefahren bin, mit Bus und Tram statt mit der U-Bahn. Ich setzte keinen Fuß in die Innenstadt, solange dies gilt. Und es gibt viele, die das nicht tun, wie die Klagen der Innenstadt-Geschäfte angesichts der letzten zweiwöchigen Maskenpflicht zeigten. Dann wurde sie wieder aufgehoben, nun wieder eingeführt. Sie wollen alles kaputt machen, das sieht nun langsam auch der Dümmste.
Eines der tollsten Dinge an diesem Abend ist, dass wir über unsere verschiedenen Meinungen lachen können. Dass wir uns gemeinsam lustig machen können über mein Surfen im „Darknet“ wie er sagt, wo ich die Verschwörungstheorien finde, und seine pure Information aus den Mainstream Medien. Es macht Spaß, zu sagen: Ich hab da übrigens noch was aus dem Darknet…. Und dann lachen wir beide und er macht sich lustig, gibt aber gleichzeitig zu, dass diese Information ihm total neu ist und dass er sie in keiner Zeitung gelesen hat, obwohl das doch eigentlich deren Aufgabe sei. Etwa dass unser Gesundheitsminister sich mit seinem Gatten eine Villa für mehrere Millionen Euro gekauft und inzwischen jedermann verboten hat, den Kaufpreis zu nennen. Man darf also nur noch sagen, er ist so hoch, dass man die Zahl der Millionen fast mit den Fingern einer Hand anzeigen kann. Aber das müsste doch aufgedeckt werden, sagt mein Ex gutgläubig, es gibt doch den investigativen Journalismus. Gab es mal, das versteht er an dem Abend glaube ich. Oder dass, wie ich von einer Italienerin aus Bergamo weiß, man dort den Leuten, deren Abgehörige starben, einen Deal anbot: Wenn sie sagen, der Mensch sei an Corona gestorben, dann wird ihnen die Beerdigung bezahlt.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.