„Auch wenn du weißt, dass du sie mit Kate teilen musst?“ Dubrow antwortete sofort:
„Ja, auch dann!“ Als die Frauen mit geröteten Gesichtern an Deck erschienen, wurden sie von Tarbeard über seine Pläne informiert. Louisa wurde bleich, als sie hörte, dass die Dark Lady in Richtung Nassau unterwegs war. Andererseits spürte sie Erleichterung. Sie musste ihrem Vater sowieso irgendwann ins Gesicht schauen, um ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Louisa setzte ein grimmiges Lächeln auf. Diesmal würde ihm keine Mrs. Brixton helfen können, die Louisa in die Schranken verwies. Nein, für eine Freibeuterin gab es keine Grenzen, außer denen die sie sich selbst setzte. Kate unterstützte sie in ihrem Vorhaben. Frank beobachtete, wie die Tochter des Captains verstohlen ihr Hinterteil rieb. Anscheinend teilten die Frauen nicht nur eine Vorliebe.
Die Dark Lady erreichte den Hafen von Nassau in den späten Morgenstunden. Es dauerte keine 60 Minuten, ehe Charles Bloomington wichtige Nachrichten zugetragen wurde. Der Bankier verfügte über genügend Geld, um über jede Neuigkeit informiert zu werden. Ein Tagelöhner namens Max behauptete, dass Louisa mit einem Piratenschiff in Nassau vor Anker gegangen sei.
„Welches Schiff?“, wollte Bloomington wissen.
„Es ist die 'Dark Lady', Tarbeards Schaluppe. Sie ist wie eine Piratin gekleidet, deswegen habe ich sie zuerst nicht erkannt.“ Der Bankier geriet ins Schwitzen. Hatte Tarbeard seine Tochter entführt? Er überlegte bereits, wie er den Bräutigam an der Lösegeldsumme beteiligen konnte. Wenn Master Broughton seine Tochter zurückhaben wollte, musste auch er in die Tasche greifen. Bloomington kannte den Einfluss der Piraten nur zu gut. Die örtlichen Behörden würden sich mit Sicherheit nicht gegen Tarbeard stellen. New Providence wurde nicht umsonst die Republik der Piraten genannt. Auf der ganzen Insel bestimmten Freibeuter die Gesetze, welche natürlich auch für die Hauptstadt Nassau galten.
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