Wir machten Mittag eine kurze Pause, nahmen einen kleinen Imbiss ein und tranken in der Hotelbar etwas. Plötzlich stand er neben mir.
„Madame, Ihr Wissen und Ihre rasche Auffassungsgabe faszinieren mich! Ich habe Ihren Namen nicht richtig verstanden, Sie heißen Marquerite?“
„Oh danke! Nein nicht ganz; ich heiße Magritt, wie der belgische Maler. War der Wunsch meines Vaters!“
„Passt zu Ihnen! Ja, irgendwie kann ich sie mit den blauen Pferden von Magritt assoziieren! Darf ich Ihnen meine Karte geben, ich hätte da noch eine Menge Fragen. Wenn Sie es einrichten können, würde ich mich gerne mit Ihnen treffen und wir könnten das vertiefen? Ich bin ja nur mehr drei Tage in der Stadt und wer weiß, ob wir wieder eine Gelegenheit dazu haben“. Er wartete nicht, bis ich nickte, legte die Karte neben mein Glas und ging wieder. Bernd Schüller, Innsbruck, stand da.
Ich errötete leicht und war nun restlos in seinem Bann. Der Rest des Tages verlief irgendwie, meine Gedanken waren dauernd bei ihm und seiner Aufforderung.
Eve erkannte natürlich am Dienstag beim Lunch im Bistro, dass mich etwas beschäftigte.
„Magritt, was ist los? Du scheinst abwesend zu sein und ich sehe in Deinen Augen, dass Du irgendwie abgelenkt bist!“
Ich erzählte ihr von diesem Mann, dessen blaue Augen mich seit gestern verfolgten und ich nicht weiß, ob ich diesen Pfad beschreiten soll, oder nicht.
„Natürlich wirst Du ihn anrufen. Es muss ja ein sehr interessanter Mann sein und außerdem hat er sicher Interesse an dir! Außerdem dunkelhaarige Männer mit blauen Augen sind immer aufregend und sehr sinnlich!“, sie lachte dabei.
„Das ist ja ein Märchen, das mit den dunklen Haaren und blauen Augen. Aber Du kannst Recht haben, ich werde ihn morgen anrufen!“, sagte ich entschlossen.
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