Der Lustbeamer - Teil I

Im Café

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Der Lustbeamer - Teil I

Der Lustbeamer - Teil I

Yupag Chinasky

Seine Gedanken kann er jedoch nicht zügeln, diese rasen weiter durch sein Gehirn. Noch war es Zeit, das Experiment abzubrechen, immerhin ist das, was er vorhat, ein massiver Eingriff in das Gehirn eines anderen Menschen, das konnte medizinische und psychologische Folgen haben. Der Laser konnte bei falscher Anwendung irreparable Schäden hervorrufen, das Lustzentrum zerstören. Das Experiment könnte aber auch für ihn unabsehbare Folgen haben, juristische Verfahren, Forderungen nach Schmerzensgeld und er müsste mit der seelischen Last leben, aus egoistischen Motiven ein Leben zerstört zu haben. Doch er unterdrückt auch diese Gedanken und wählt stattdessen erst einmal die richtige Musik aus. Es muss eine ziemlich laute, turbulente Musik sein, die man natürlich nicht hören würde, es sei denn, es wäre zufällig ein Lautsprecher in der Nähe, der auf derselben Frequenz arbeitet, aber das war höchst unwahrscheinlich. Wichtig war nur, dass die richtigen Mikrowellen von dem Handy ausgesendet wurden. Er hatte noch keine Erfahrung, welche Musik für eine Frau geeignet wäre, vielleicht hing es sogar von der Persönlichkeit ab, er wollte sicher gehen und wählte eine laute, tobende Technomusik, die er persönlich verabscheute, die aber bestimmt in der Lage war, im Gehirn der Frau Turbulenzen zu erzeugen. Dann drückt sein Zeigefinger die Lust-App, genauer gesagt, deren Symbol auf dem Display, ein Strichmännchen mit erigiertem Glied. Nicht nur das Handy, auch die Lust-App hatte er selbst entwickelt, auch die Software ist ein Unikat, das Ergebnis jahrelanger Forschung. Auf dem Display erscheinen nun ein grüner Balken und ein schwarzer Kreis. In diesem blinken langsam die Buchstaben „go“. Jetzt muss er nur noch auf diesen Kreis drücken, dann sendet das Handy die Laserstrahlen aus und kurz darauf würde eine hoch erregte Frau zu ihm kommen.

Eine Frau, die nur einen dringenden, unaufschiebbaren Wunsch hat.

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