Der Lustbeamer - Teil I

Im Café

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Der Lustbeamer - Teil I

Der Lustbeamer - Teil I

Yupag Chinasky

Nein, nicht Opfer, wie hörte sich das an, es ist eine Versuchsperson, die auserkoren ist, in einem bahnbrechenden Versuch die entscheidende Rolle zu spielen. Weil sie schon da war, konnte er in Ruhe einen geeigneten Platz in der richtigen Entfernung und mit direktem Sichtkontakt wählen. Nachdem eine ganz wichtige Voraussetzung erfüllt war, bestellte er Bier und Cognac, seine Lieblingsgetränke, und holte sich eine Zeitschrift von der Garderobe. Über deren Rand hinweg, musterte er verstohlen die einsame Frau. Sie sah recht attraktiv aus, fand er, wenn auch schon ein wenig verlebt und mit einem leicht resignierten Zug um ihren Mund. Sie hatte aber dennoch ein offenes, freundliches Gesicht, schulterlange, blonde Haare, schlanke Hände mit Ringen und ziemlich auffällig manikürten Nägeln. Er durfte keinen Fehler machen, es musste alles funktionieren, dazu gehörte auch, dass die Versuchsperson wirklich geeignet war. Er konnte beruhigt sein, ihre Aufmachung, ihr Make-up, die Frisur, die Kleidung, nicht zuletzt ihre Haltung und ihr Gesichtsausdruck signalisierten, dass sie einer Annäherung vermutlich nicht abgeneigt sein würde. Vielleicht war sie sogar eine frei schaffende Professionelle, die auf Kundenfang aus war? Aber das spielte nun keine Rolle mehr, wichtig war, dass sie bereit war, sich mit einem Mann einzulassen und dabei nicht allzu wählerisch war. Denn im Gegensatz zu ihrer attraktiven Erscheinung, war er alles andere, als ein gut aussehender Mann, der auf Frauen wirkte, obwohl er sich heute extra Mühe mit seiner Kleidung gegeben hatte, denn er wollte nicht von vorneherein abschreckend wirken. Auch die Frau ist geschmackvoll angezogen, denkt er. Ein helles Kleid, das nur leicht ausgeschnitten ist und gerade dadurch ihren Busen dezent betont, weil nur Teile ihrer beiden wohlgeformten Hügelchen sichtbar sind.

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