Es war ein wunderbares Gefühl gewesen, das schönste seit langem, als die Frau aufstand, an seinen Tisch trat und ihn höchst dringlich bat, mitzukommen. Das war der Beweis, den er noch brauchte, die Bestätigung, dass seine Forschungen erfolgreich waren und dass seine Erfindung funktionierte. Eigentlich hätte er sich entschuldigen und einfach gehen können, ohne eine Erklärung oder gar ohne auf ihren dringenden Wunsch einzugehen. Er ist aber doch mitgegangen, weil die Neugier größer war als die Furcht. Es war ja eine Weltpremiere, das erste Mal, dass eine Frau auf diese Weise gefügig gemacht wurde und er wollte nun doch wissen, was dies konkret bedeutete. Und so überquerten sie die Straße und mieteten das Zimmer.
Er hatte sich vorgenommen, ganz cool zu bleiben, alles zu machen, was sie von ihm erwartete. Doch als er beobachtete, wie sie sich rasch auszog, sich wollüstig auf das Bett legte, sich räkelte, die Beine spreizte und ihm ihren nackten Unterleib entgegen reckte, ihn nicht nur mit Gebärden, auch mit Worten aufforderte, sich zu beeilen, sich auszuziehen, endlich zu ihr zu kommen, erst da war ihm so richtig klar geworden, dass er nun gefragt war, dass er aktiv werden musste und das indirekte Versprechen, das er ihr gegeben hatte, auch einlösen musste. In diesem Moment packte ihn die Angst. Es war die Angst vor dem Versagen im entscheidenden Augenblick. Versagt hatte er zwar noch nicht sehr oft, weil er gar nicht so viele Gelegenheiten gehabt hätte, aber vorgestellt hatte er sich solche Situation schon oft. Nun war die Angst da, gepaart mit Hilflosigkeit. Was sollte er jetzt nur tun? Was erwartete diese Frau? Noch nie war er einem solchen Erwartungsdruck ausgesetzt. Noch nie fühlte er sich so gefordert, wie jetzt. Frauen waren für ihn in erster Linie Forschungsobjekte. Sein Interesse an ihnen war eher wissenschaftlich als sexuell begründet.
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