Lustvoller Clubabend

Phalu unterhielt sich angeregt mit Eskarge und erfuhr, dass sie hier in Montsvenus Provinzschulrätin war, was bedeutete, dass sie die Hauptverantwortliche für das gesamte Schulwesen im Gebirge war.
Auch die meisten der anderen anwesenden Damen hatten vergleichbar hohe Positionen inne. Eskarge zeigte ihm zum Beispiel die Gerichtspräsidentin von Montegrad, die Chefin der königlichen Handelsorganisation der Provinz, die Vorsitzende der Handwerkskammer sowie die Staatssekretärin für religiöse Angelegenheiten, die ihren Sitz in Montegrad hatte. Es war klar, die Region Montsvenus wurde nicht von Einheimischen regiert, sondern war fest in der Hand der Feminaten aus dem Kernland.
Phalu war dies letzten Endes egal, auch die hohen Posten der Damen konnten ihn nicht beeindrucken. Er war selbst oft genug im Bett einer Staatssekretärin, seiner guten Freundin Heiba. Er war Auserwählter im königlichen Palast gewesen, war sozusagen Vater der in der Thronfolge zweiten Frau im Reich, Deflorateur der Junggräfin Eva von Mannslieb. Er wusste, dass in der Begegnung der Geschlechter nicht Rang und Namen zählten, sondern ausschließlich Hormone und Sexlust.
An dem Tisch, zu dem Phalu gebeten worden war und sich angeregt mit den Damen unterhielt, saß auch eine für diesen Kreis recht junge Frau, die ihn geradezu fast anhimmelte. Eskarge war dies nicht entgangen, deshalb sagte sie zu Phalu: »Darf ich dir auch meine Tochter Moulette vorstellen.«
»Sehr erfreut! Du hast aber eine sehr schöne Tochter«, antwortete Phalu Eskarge und nickte zugleich freundlich über den Tisch der jungen, attraktiven Frau zu.
»Aber sind Sie nicht eigentlich zu jung für einen solchen Clubabend?«, wandte er sich an die Tochter von Eskarge. Gespielt empört antwortete sie: »Was denkst du? Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt!«