Lydia und die Eingeborenen

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Lydia und die Eingeborenen

Lydia und die Eingeborenen

Anita Isiris

Lydia trug ein gelbes Spaghettiträger-Top, das ihr besonders gut ins Gesicht stand. Ebenfalls liebte sie knallenge, figurbetonte Stretch-Hosen, atmungsaktiv und in dezentem Grün. Nicht nur ich fand sie an jenem Abend unwiderstehlich, sondern auch mein Kollege Erhard konnte den Blick nicht von ihr lösen.

Lydia gab sich vollkommen unbeschwert, trank ein Bier nach dem andern, Dunkelbier, das wir zu unserem Erstaunen in einem kleinen Dorf erwerben konnten, und schliesslich legte Erhard den Arm um sie! Ich liess ihn gewähren, und in mir wuchs starke Erregung. Ich liess dem Abend seinen Lauf, und Lydia und Erhard kamen sich immer näher. Wir waren seit bald 2 Jahren verheiratet, die Lydia und ich, und lebten in einem Aussenquartier bei Freiburg im Breisgau.

Wir alberten herum, auch ich gab Zoten zum Besten, und im Grunde freuten wir uns alle auf einen entspannten, von Mücken geschützten Schlaf in unseren bunten Leichtzelten. Das Naturschauspiel der glutroten Sonne nahm uns gefangen, und da war dieser ganz spezielle, schwer zu beschreibende Duft und das pulsierende, zirpende und kreischende Leben des nahen Regenwaldes.

Ich vermeine nicht mehr sagen zu können, wie es so weit kam, vermutlich durch eine Wette, die ich verloren hatte – aber in jener Nacht landete Lydia, mein Schätzchen, neben Erhard im gleichen Zelt. Ich richtete mein Nachtlager allein ein – von den beiden nur durch zwei Stoffwände getrennt. Ich weiss, dass ich lange nicht schlafen konnte und mich mit stahlhartem Schwanz auf Geräusche konzentrierte. Da war ein Reiben an meiner Zeltwand, und ein riesiger Schatten. Ein Löwe? Ich zog mich in den Schlafsack zurück. Dann hörte ich es, tief in der Nacht: Ein rhythmisches Stöhnen, Lydias Stimme. Gutturale Laute von Erhard. Die beiden waren so weit. Ich konnte nicht anders und wichste in ein Taschentuch. Die Vorstellung, dass meine Frau von unserem gutaussehenden, jungen Begleiter gevögelt wurde, erregte mich aufs Äusserste.

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