Madame Pétard

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Madame Pétard

Madame Pétard

Andreas

Ich gehe weiter, denke an das seltsame Telefonat. Nachdem ich einwilligte, gab mir Fred die Telefonnummer des Erziehungsinstituts. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch rief ich dort tatsächlich an. Eine gewisse Madame Pétard nahm meinen Anruf entgegen. Ihre Stimme war warm und freundlich, doch lag in ihr auch ein gefährlicher Unterton. Sie erklärte mir die Modalitäten: Der Unterricht sei von Montag bis Donnerstag, in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr. Freitagnachmittag gebe es, falls erforderlich, individuelle Nachhilfe! Die Kosten für Lehrmittel und Schulkleidung betragen, alles in allem, 500 EURO. Das Geld könne ich nach dem ersten Schultag überweisen. Ich war so baff, dass ich einfach zusagte. Die mysteriöse Aura dieser Frau faszinierte mich. Fred schluckte, als ich ihm die Summe nannte. Er versprach aber die Kosten zu tragen, seiner Karla zuliebe.

Jetzt bin ich ganz oben angelangt. Ich bin überpünktlich, was selten vorkommt. Madame betonte, dass sie Zuspätkommen als Affront empfinde! Sie gleich heraus zu fordern, das traue ich mich nicht. Ich klopfe an der Tür, auf der in verschnörkelter Schrift geschrieben steht:

Madame Pétards Mädchenklasse

„Komm nur herein!“, flötet es mir entgegen. Ich öffne die Tür und kann kaum glauben, was ich sehe! Ein Klassenzimmer dieser Art kannte ich bisher nur aus ganz alten Filmen. Drei Zweierbänke stehen auf jeder Seite des Raums. Auf ihnen sitzen die Schülerinnen, elf an der Zahl. In der mittleren Reihe wartet mein Platz, denn es ist der einzig freie. Madame steht vor einer großen Tafel, rechts davor befindet sich das Lehrerpult. Sorgen macht mir aber ein bestimmter Gegenstand, der scheinbar harmlos darauf liegt. Es handelt sich um einen langen, biegsamen Stock. Ich beruhige mich mit dem Gedanken, dass er bestimmt zum auf die Tafel zeigen dient. Ich schaue mir die Mädchen genauer an, sie sind alle zwischen 20 und 30 Jahre alt.

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