Madlen, Madko und der Mundschutz

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Madlen, Madko und der Mundschutz

Madlen, Madko und der Mundschutz

Anita Isiris

Madkos Gedanken aber blieben bei Madlens Brüsten, die soeben seinen Hinterkopf gestreift hatten, hängen. Sie hatten sich straff und elastisch angefühlt, soweit ein Hinterkopf überhaupt um die taktilen Fähigkeiten verfügt, das beurteilen zu können. Aber Madkos Erektion schmerzte. Und… es ist ja nicht so, dass nur männliche Friseurinnen-Kunden die Haareschneiderinnen in Gedanken ausziehen. Auch der Blick von Frisösen wandert ab und an zum männlichen Schritt. Und da gibt es gar mannigfaltiges zu entdecken. Von der verhüllenden, locker sitzenden Cordhose bis zur Skinny Jeans – ja, auch bei Männern – die kein Geheimnis offenlassen. Allerdings muss sich die Frisöse für den „Schrittblick“ immer etwas beeilen – denn sie legt dem Kunden ja ein Tuch an, bunt oder schwarz, das den „Einblick“ während der Haarschneide-Prozedur verhindert.

Nein, eigentlich war Madlen „nicht so eine“. Nicht eine Frau, durch deren Kopf schmutzige Gedanken kursieren. Sie war ein eher braves Mädchen, mit honigblondem, gelocktem, mit zwei Spangen geteiltem schulterlangem Haar. Single. Eher überarbeitet. Müde vom Stehen. Aber bei Madko hatte sie hingeschaut, in seinen Schritt, während des Haarewaschens. Und da hatte sich unverkennbar etwas gewölbt. Madlens Unterleib hatte zu kribbeln begonnen – viel zu lange war es her, dass sie zum letzten Mal so richtig gestossen worden war. Madlen hatte es auch schon mit Frauen gemacht, mit drei, um genau zu sein. Kolleginnen aus ihrem Ausbildungskurs. Einmal hatte sie sich mit einer ihrer Freundinnen, auf einer Klassenfahrt, in ein Wäldchen zurückgezogen und sich dort entblösst. Die beiden Frauen waren rasch zur Sache gegangen, hatten aneinander Zungenleckspielchen ausprobiert. Madlen war hochrot angelaufen, hatte sich in die Hündchenstellung begeben, um die Zunge ihrer Freundin noch besser an und in sich zu spüren. Dann war der Klassenlehrer aufgetaucht um die beiden daran zu erinnern, dass der Bus demnächst abfahren würde. Noch nie hatte Madlen sich so schnell zurecht gemacht, den Rock glattgestrichen, die Tannennadeln von ihrer Bluse gestreift. Auch Rita, ihre Gespielin, war blitzschnell auf den Beinen. Der Klassenlehrer Herr Schwery hatte tief durchatmen müssen, denn er hatte Madlens hübsche Pflaume gesehen. Aber er hatte ein ausgeprägtes Über-Ich und wusste sich zu beherrschen und den Vorfall niemals mehr zu erwähnen. Er hatte beruflich ausschliesslich mit Frauen zu tun, und jeder Fehltritt hätte ihn Kopf und Kragen gekostet.

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