Aber um die Männer in der Runde war es geschehen. Sie gruppierten sich, Wölfen gleich, direkt Madlen gegenüber, denn es war das allererste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass eine Frau ihre nackten Schenkel herzeigte, die irgendwo, gut geschützt durch ein Baumwollhöschen, zusammentrafen. Welch Lechzen! Welche Begierde! Welche Lust! Welche Geilheit! Die andern Frauen in der Runde, Madlens Kommilitoninnen, mutierten zu kleinen unscheinbaren Waldtieren – selbst diejenigen, die sich für den Kursausflug auf die Waldlichtung besonders hübsch gemacht hatten, mit Eyelash, gegelten Nägeln und aufgehübschten Frisuren. Der Mittelpunkt der Welt aber war... Madlens Sloggi. Diese wusste natürlich um ihre Wirkung und öffnete ihre Schenkel noch ein ganz klein wenig mehr. Zu verbergen hatte sie nichts. Madlen war eine bildhübsche Frau mit ihrem dunkelbraunen, gewellten Haar, ihren trotzig aufgeworfenen Lippen und ihrer prominenten Oberweite, die den English Teacher jedes Mal ins Schwitzen brachte. Madlen sass in der vordersten Reihe und zupfte sich ihr T-Shirt ausgerechnet immer dann zurecht, wenn Mr. Dean vor ihrem Pult auf und ab ging. Es war diese averbale Sprache, auch auf Tiktok, und jetzt eben am Lagerfeuer, die die Männer komplett kirre machte. Madlen hätte stumm sein können wie ein Fisch, no spoken words at all. Kein Ding, denn was da sprach, gestikulierte, lockte und faszinierte, war Madlens Körper und nicht zwingend das, was sie sagte.
Der Abend schritt voran, allmählich gaben selbst die Vögel, die noch während des späten Nachmittags fröhlich im Geäst gezwitschert hatten, Ruhe. Ein laues Lüftchen wehte, und die Stimmung hätte nicht besser sein könnte. Die eine oder andere Kommilitonin, etwa Karin und Helga, entwickelten sich zu veritablen Ulknudeln, erzählten einen Joke um den andern und unterhielten die Gruppe mit ihren hellen, fröhlichen Stimmen.
Madlen und der Spargelzauber
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Madlen und der Spargelzauber
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