Madlen und der Spargelzauber

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Madlen und der Spargelzauber

Madlen und der Spargelzauber

Anita Isiris

Madlen hatte sich zwischen sie gesetzt, züchtig, im Schneidersitz, mit genügend Stoff zwischen den Beinen und genoss es sichtlich, ihre nackten Füsse am Feuer zu wärmen. Die Frauen hatten frisches Gemüse zubereitet, das sich über dem Feuer vorzüglich herrichten liess, etwa rote Peperoni, Pilze und mit Käse angerichtete Tomatenhälften. Die Jungs langten zu, und wie fast immer an solchen Events war das Fleisch, all die Plätzchen und Würste, ziemlich rasch alle, dann folgte das Gemüse, am Schluss war noch selbst gebackenes Brot übrig. Was trotz intensivem Konsum noch nicht alle war: Die Getränke, die Sebastian, Sohn eines lokalen Bierbrauers, herangekarrt hatte. Genussvoll nuckelten die bereits etwas zugedröhnten Frauen an den Alcopop-Fläschchen, während die Männer sich Bierdose um Bierdose in die Kehle schütteten. Auf einer angerichteten Platte waren noch drei Spargeln übrig. Blass schienen sie im Mondlicht, und wie es Spargeln so an sich haben, parodierten sie die Anatomie des männlichen Penis, etwas zu schlank, etwas zu lang, aber in diesem unverkennbaren Köpfchen endend.

„Ich mach jetzt einen auf Tiktok“, flachste Madlen, griff nach einer Spargel, streckte die Zungenspitze heraus und umkreiste damit das Spargelköpfchen. Sofort dachten alle dasselbe, klar. Die Männer fantasierten, wie es wohl wäre, wenn sie selber von Madlens Zungenspitze verwöhnt würden, da unten, ein um die Eichel rotierendes Züngelchen. Die Frauen empfanden ihre Kollegin einmal mehr als vulgär und nuttig. Aber Madlen schloss die Augen, strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und leckte lächelnd am Objekt der Begierde, so, als wäre sie auf einem Trip.

Karin, Helga, Samira und Anna mochten sich das nicht länger mit ansehen, richteten sich auf, ordneten ihre Kleider, räumten ihre mitgebrachten Gefässe zusammen, dann verabschiedeten sie sich mit einem schnippischen „viel Spass mit ihr“.

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