Ein paar Tage später lernte Marlies einen netten, jungen Mann kennen, der ihr in der Mensa einen Platz anbot. Marlies war froh, da es wie immer sehr voll war. Heiko studierte Germanistik auf Lehramt und war ein paar Jahre älter als Marlies. Seine strahlend blauen Augen gefielen ihr am meisten, wobei er auch sonst überaus gut aussah. Marlies fühlte sich ein wenig wie ein Mauerblümchen in seiner Nähe, obwohl sie, weiß Gott, nicht hässlich war. Sie zupfte an ihrem kurzen Rock, als sie sich neben ihn setzte. Während der Unterhaltung fiel Marlies ihr Vater ein, der Heiko ein klein wenig ähnlich sah. Von der Art her, hätte es keinen größeren Unterschied geben können, da Heiko sie als gleichberechtigte Gesprächspartnerin betrachtete. Marlies Vater war sehr autoritär, der wie ihre Mutter auch sehr streng durchgreifen konnte. Marlies hatte mehr als einmal seinen Gürtel auf dem Po gespürt, wenn sie mal wieder etwas ausgefressen hatte. Hier in der Großstadt schien man solche rigiden Methoden nicht zu kennen, geschweige denn anzuwenden.
Marlies konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung mit Heiko, den sie immer sympathischer fand.
Sie verabredeten sich auf das Wochenende, wo ihr Heiko die Stadt zeigen wollte. Als Marlies abends vor dem Fernseher saß, dachte sie an ihn. Es war ja toll, dass er so einfühlsam war, aber irgendwie fehlte ihr etwas. Marlies wunderte sich über sich selbst, als ihr bewusst wurde, dass sie eine bestimmte Wunschvorstellung hatte. Die junge Frau überlegte, wann sie das letzte Mal Haue bezog? Es musste ihre Mama gewesen sein, die ihr vor einem guten Jahr das Höschen strammgezogen hatte!
Marlies erregte sich an dem Gedanken, dass sie Heiko verärgern könnte. Ob er wohl einem Mädchen den Po versohlen würde? Sie konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, aber der Wunsch blieb doch bestehen. Als sie auf die Toilette musste, ärgerte sie sich.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.