Marlies, Leonie und Mandy unterschrieben allesamt das Papier.
Erstaunlicherweise funktionierte diese Abmachung in den ersten Wochen auf beeindruckende Weise. Marlies konnte es kaum glauben, aber sowohl Leo als auch Mandy gaben sich alle Mühe. Es schien, als trauten die beiden Mädels Marlies ohne weiteres zu, dass diese sie übers Knie legen könnte, wenn etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit erledigt wurde. Dabei sehnte sich Marlies selbst immer stärker nach einer solchen Behandlung. Heiko führte sie regelmäßig aus, wobei er sich als perfekter Gentleman gab. Er war so zuvorkommend und nett, dass es Marlies schon fast zu viel wurde. Sie stellte sich die Frage, ob es denn gar nichts gab, das ihn aus der Reserve locken konnte? Da fiel ihr sein Auto ein, einen süßen Mini-Cooper in mintgrüner Lackierung. Heiko pflegte dieses Auto, das er sich von seinem Ersparten geleistet hatte. Marlies fuhr Fahrrad und einen diabolischen Augenblick später, kam ihr eine Idee. Es geschah am frühen Nachmittag, kurz nach der letzten Vorlesung. Marlies wusste, dass Heiko gleich kommen musste. Sie fuhr sehr knapp an seinem Mini vorbei, wobei ihr Lenker die Tür streifte. Man hörte ein hässliches Geräusch, sah einen fiesen Kratzer auf der Fahrerseite. Marlies stellte das Rad ab, um sich den Schaden genauer anzusehen. Das musste reichen! Kurz darauf kam er. Heiko fragte sich, weshalb Marlies bei seinem kleinen Flitzer wartete.
Fünf Minuten später wusste er Bescheid. Heiko bemühte sich, ruhig zu bleiben. Er nahm an, dass Marlies einfach Pech hatte, als sie seinen Mini beschädigte. Das Mädchen nahm ihm diese Illusion, da sie ihm gestand, etwas knapp vorbeigefahren zu sein. Heiko spürte eine aufkommende Zorneswelle.
Diese für ihn seltene Gefühlsregung verstärkte sich noch, als Marlies behauptete, er hätte den Wagen im Halteverbot abgestellt. Sicher, verkehrsrechtlich gesehen stimmte ihre Behauptung ja.
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