Männerphantasien - Belle de Jour

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Männerphantasien - Belle de Jour

Männerphantasien - Belle de Jour

Yupag Chinasky

Er fing am Montag früh mit seiner Arbeit an und die Frau fiel ihm am Montag Nachmittag so gegen vier Uhr auf. Es war eine junge, hübsche Frau mit langer, blonder Mähne, die um diese Zeit einen der verschlossenen Fensterläden öffnete, sich weit aus dem Fenster beugte, der Sonne zuwandte und sich ausgiebig räkelte. Sie trug ein eng anliegendes, tief ausgeschnittenes schwarzes Gewand mit dünnen Trägern, das vermutlich ein Nachthemd war, aber ebenso gut ein Abendkleid hätte sein können. Ihr Dekolletee war hinreißend, ihre Frisur ziemlich derangiert und ihr Blick glücklich und verschlafen zugleich, so weit er das aus der Distanz beurteilen konnte. Sie blickte ein, zwei Minuten in Richtung der Sonne, dann auf die Straße, erst in die eine, danach in die andere Richtung und dann sagte sie etwas über ihre Schulter hinweg in den Raum hinein. Er war neugierig geworden und an das Fenster getreten, um diese attraktive Frau besser beobachten zu können. Aber da machte sie das Fenster schon wieder zu, ließ aber den Laden offen. Eine halbe Minute später öffnete sich die Haustür, ein junger, gut aussehender Mann streckte den Kopf heraus, schaute ebenfalls die Straße hinauf und hinunter, trat dann rasch ins Freie und ging eilig davon, ohne sich nochmals umzusehen.

Das Ereignis machte ihn nachdenklich und er begann das Haus zu beobachten. Er stellte an den nächsten Tagen fest, dass jeden Morgen pünktlich um halb neun ein Mann das Haus verließ, offensichtlich der Ehemann. Ein schmaler, schmächtiger Mann mittleren Alters mit Anzug, Nickelbrille, Halbglatze und Aktentasche, wenig auffallend, wenig attraktiv.

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