Die Männerversteherin

IV.

7 13-21 Minuten 0 Kommentare
Die Männerversteherin

Die Männerversteherin

Anita Isiris

„Oooch... ich bin ein Mann...“ druckste er herum. „Ich habe Lorena schon so oft gemalt. Ihren Kopf, ihr Gesicht, ihren Hals. Aber ich möchte mehr. Ihre... Brüste, weisst Du. Lorenas Bauch. Lorenas Beine.“ Ich fand es rührend, dass er zwischen Bauch und Beinen eine derart grosse unbenannte Lücke liess.

„Ich habe ein Foto, das Lorena im Bikini zeigt“, lachte ich. Jannik erstarrte. „Wirklich?“ „Wir waren zusammen am Meer.“ Ich ging zur einzigen Tischschublade und zog ein Fotoalbum hervor. „Da. Das ist sie.“ Jannik bekam Stielaugen. Pink-gelbe geblümte Bikinis sind Geschmackssache. Lorena war aber in der Tat eine attraktive Frau. Sie hatte eine ziemlich grosse Oberweite, was sie aber eher störte. Am Ferienanfang war ich immer damit beschäftigt, ihr ihre Hemmungen zu nehmen. „Du bist nicht die Einzige hier mit Brüsten“, sagte ich. „Da wird nun mal drauf geguckt. Es gibt Schlimmeres.“

Ich legte den Arm um Jannik. Sein Körper versteifte sich. „Magst Du das Foto?“, fragte ich sanft. Jannik antwortete nicht und wartete, dass ich weiterblätterte – wie ein Kind, das die nächste Märchenbuchseite kaum erwarten kann. Das Album enthielt noch ein zweites Lorena-Foto. Ich hatte mich daran nicht erinnern können. Es zeigte sie von hinten, mit nacktem Rücken, und ihr Badehosenhintern wölbte sich frech in die Kamera.

„Geil...“, murmelte Jannik. Ich strich mit dem Finger über das Foto, liess ihn zwischen Lorenas Pobacken ruhen. „Ich mag das Foto auch“, sagte ich. Jannikss Atmung beschleunigte sich. Ich streichelte seinen Oberarm. Dann drückte ich seine Hand. „Lorena ist kein einfacher Fall“, sagte ich. „Es muss doch einfach einen Weg geben...“

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2387

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben