Magische Hände

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Magische Hände

Magische Hände

Alice Chablis

All seine Berührungen erregen mich so sehr, aber Massagen waren für mich schon immer das beste und schönste Vorspiel. Schade nur, dass ausgerechnet ein Mann mit so wunderbaren Händen so ungern massiert. Seine Hände sind mir bereits aufgefallen, als ich ihn das erste Mal Klavierspielen gehört beziehungsweise gesehen habe. Der Anblick seiner Finger, die über die Tasten glitten, war auch von Weitem so reizvoll gewesen, dass ich ihn nach dem Konzert in der kleinen Jazzkneipe ansprach. Und selbst heute, wo wir bereits mehrere Jahre lang zusammenleben, hat sich daran nichts geändert.
„Ich habe jetzt genug Nudeln gegessen“, erkläre ich irgendwann ausgehungert. „Vielleicht könntest du mir jetzt den Nacken massieren?“
„Ich räume nur noch schnell die Küche auf. Leg du dich doch ein bisschen hin und ruh dich aus.“
Ja, hinlegen will ich mich, aber nach Ausruhen steht mir ganz und gar nicht der Sinn. Eher nach einem wilden Ritt oder geritten werden. Muss ich tatsächlich deutlich werden?
Doch wider Erwarten sagt er: „Ich bin sofort bei dir. Welches Massageöl hättest du denn gern? Lavendel oder dieses wärmende?“
„Letzteres“, hauche ich, und schon bei der Vorstellung fängt es zwischen meinen Beinen zu kribbeln an. Allerdings lässt er mich warten. Ich liege ganz still auf dem Bett und tue so, als müsste ich meinen Kopf schonen. Tatsächlich gleite ich irgendwann in einen leichten Dämmerschlaf und bin schon fast im Reich der Träume, als er plötzlich vor mir steht. Im schummrigen Licht des Schlafzimmers sehe ich, wie er sich das Hemd abstreift. Mein Blick gleitet über seinen Oberkörper, seine muskulösen Arme, bleibt unterhalb seines Nabels hängen. Ob er seine Jeans jetzt auch runterzieht? denke ich erwartungsvoll.
Doch er erklärt nur: „Ich hab das Hemd ausgezogen, damit kein Massageöl drankommt.“
Rücksichtsvoll zieht er mir in einer langsamen Bewegung das T-Shirt über den Kopf.

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