Es war behaglich warm, und Mainas Unbeholfenheit rührte ihn. Es kam eine einfache Konversation ins Rollen; wie ihm schien, litt die Inderin vor allem unter der hiesigen Kälte. Es war November, der Winter hatte sich bereits mit einem kurzen Schneeeinbruch gemeldet, nun war alles feucht, klebrig und depressiv. Alle paar Minuten senkte Maina verlegen den Blick. In Hufnagels Innerstem begann sich etwas zu regen. Mainas zierliche Gestalt machte ihn völlig fertig. Sie war einfach angezogen, mit einem langen blauen Rock, und ihre kleinen Füsse steckten in Malonas bunten Pantoffeln. “Muss noch Hausaufgaben machen”, murrte Alina und verzog sich in ihr Zimmer. “I am so alone”, sagte Maina zu Hufnagel, “I am so alone”. Dieser wusste gerade nicht, wie er reagieren sollte, und ergriff intuitiv ihre Hand. Maina entzog sie ihm nicht, schenkte ihm dafür ein Zauberlächeln. “You are so kind to me”, sagte sie mit ihrer warmen Stimme, “I will give you my love”. Unter “love” verstand Maina natürlich nicht “sex”. Klar. Sie war ja in Assam verheiratet und würde ihren Mann niemals betrügen. “We can drink a coffee over there”, schlug Hufnagel vor und zeigte auf die Couch. Er ging vor Maina her in die Küche, setzte Kaffeewasser auf und beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus. Wie sie wohl nackt aussah? Maina war derart grazil, dass ihn schon fast schauderte, ihn, den 100-Kilo-Koloss, der schon Dutzende von Diäten erfolglos abgebrochen hatte. Wenig später sassen die beiden auf der Couch, wie scheue Teenies, und es schien Maina nichts auszumachen, dass ihre Schenkel sich berührten. “You bring me to a warm place tomorrow?” fragte sie bittend. “I am so alone and it feels cold here.” Hufnagel konnte lange nicht einschlafen in jener Nacht. Ein paar Selbstbefriedigungsversuche hatte er erfolglos abgebrochen; er hörte sein eigenes Herz klopfen. Dann hatte er die zündende Idee. Klar. Er würde Maina ins Freiburger Tropenhaus bringen, zu Epiphyten, Bromeliaceen und Gummibäumen. Dort, bei einer relativen Luftfeuchte von 70 % und Temperaturen von um die 30 Grad, würde sie auftauen, dort würde sie ihre natürliche Geilheit erlangen, und er war sich sicher, dass er Maina schon am nächsten Abend problemlos, ganz locker aus dem Stand, würde vögeln können. Diese geile Nudel, die sie doch war.
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