Maina

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Maina

Maina

Anita Isiris

Maina setzte sich auf die Steppdecke. “I am yours now, take me to your universe”, sagte sie sanft. Zum ersten Mal berührte Hufnagel ihre samtweiche Haut. Inderinnen verfügen naturgemäss über weniger Unterhautfettgewebe als wir Europäerinnen, sind dadurch öfter als wir von Schwangerschaftsstreifen geplagt. An Maina war kein einziger derartiger Streifen festzustellen, sie hatte die Haut einer 19jährigen. Wie alt sie wohl war? Für einen kurzen Augenblick dachte Hufnagel an Alina, Malonas Tochter, und sendete ein Stossgebet zum Himmel... auf dass die Kleine nicht zu früh hier aufkreuzte, wenn die Schule zu Ende war.
Dann begann er, sich mit Maina zu beschäftigen. Mit schweren, warmen Händen befühlte er ihre Bluse. Dann erinnerte er sich an die Abmachung, was ihre Brüste anging, und glitt hinunter zu ihrem Bauch. Maina legte sich nach hinten und bot Hufnagel den milde gewölbten Venushügel. Es handelte sich dabei eher um ein Venushügelchen, Maina war ein wirkliches “tiny girl”. Hufnagel entledigte sich seines Hemdes, seiner Hose und seiner Socken und streifte die Boxershorts ab. Seine 100 Kilo waren gut verteilt, hatten sich aber doch irgendwie in den Bauchbereich verlagert. Neben der zierlichen Maina wirkte er extrem massig. “I told my husband so many nice things about you”, sagte sie, “I told him even that you are rich and that you live in a stone house”. Klar. Ein Haus aus Stein musste in Assam unermesslichen Reichtum bedeuten, in einer Gegend, wo man froh sein musste, wenn einem das Lehmdach nicht auf den Kopf krachte. “You are a Himalaya to me.” Hufnagel war belustigt, ahnte aber nicht, was diese Bemerkung bedeutete. Der Himalaya war der absolute Mittelpunkt in Mainas Leben, sie sehnte sich nach ihm fast noch mehr als nach ihrer Familie. Oh, wie sie diese kantigen Schneeflächen liebte, dieses Unendliche, Massige am Heiligen Berg.

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