Mara

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Mara

Mara

Dreaming Dolphin

Mara war noch nie einem Gestaltwandler begegnet. Sie wusste, dass solche Wesen existierten. Aber sie hätte nicht gewusst, woran sie sie erkennen sollte, wenn sie ihr begegneten. Und sie wusste nicht, dass Keizon ein Gestaltwandler war.
Auf der Carmen hatte Mara angeheuert, weil die Bezahlung stimmte. Und weil das Ziel des Schiffes in einem Raumsektor lag, in dem – so weit sie wusste – niemand eine Rechnung mit ihr offen hatte.
Mara bezeichnete sich selbst gern als „selbständige Abenteurerin„. Sie war auf einem Raumschiff geboren worden, hatte fast ihr ganzes bisheriges Leben auf Raumschiffen verbracht und war sich ziemlich sicher, dass sie eines Tages auch auf einem Raumschiff sterben würde.
Ihre Eltern waren ums Leben gekommen, als das Schiff, auf dem sie dienten, in irgendeinem abgelegenen Winkel der Galaxis zwischen die Fronten eines kleinen, aber heftig geführten Krieges geriet. Sie selbst hatte überlebt und war daraufhin von der Besatzung des Schiffes „adoptiert„ und großgezogen worden. So lernte sie schon früh, sich in einer mehr als rauen Welt zu behaupten. Und sie behauptete sich nicht schlecht!
Mit 13 wusste sie alles, was es über das Schiff, auf dem sie flog, zu wissen gab. Mit 15 steuerte sie zum ersten Mal ein Shuttle. Mit 18 tötete sie zum ersten Mal einen Menschen. Er hatte versucht, sie zu vergewaltigen. Denn trotz aller Entbehrungen, die ein Leben im All mit sich brachte, hatte Mara sich zu einer attraktiven jungen Frau entwickelt. Ihr schlanker, durchtrainierter Körper, die großen, dunklen Augen in dem hübschen Gesicht und das lange, schwarze Haar machten sie zu einem begehrten Objekt der Begierde. Doch Mara war wählerisch, was ihre Liebhaber betraf. Wenn sie Nein sagte, meinte sie Nein, und abgewiesene Bewerber taten gut daran, das zu akzeptieren.
Auf dem Schiff ihrer Kindheit und Jugend konnte sie nach diesem Vorfall freilich nicht mehr bleiben.

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