Mariangela gibt sich hin

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Mariangela gibt sich hin

Mariangela gibt sich hin

Anita Isiris

Stefano wollte fast die Brust zerspringen. Zitternd rieb er einen hölzernen Weinbecher trocken, während er beobachtete, wie seine geliebte Mariangela draussen bei den Tischen mit den Tavernenbesuchern schäkerte. Seit er ihr beigewohnt hatte, war Mariangela den Männern gegenüber offener geworden. Sie bewegte sich in den Hüften fraulicher als vor ehedem, wohl wissend, wieviele Blicke sie begleiteten. Noch immer ging sie regelmässig in die kleine Chiesa, das Kirchlein von Trastevere, zur Beichte, insbesondere am Sonntag, in Begleitung ihrer Eltern. Dort nahm sie das lüsterne Blitzen in den Augen des Beichtvaters wahr – der Mann konnte kaum mehr an sich halten, nachdem Mariangela demütig vor ihm in die Knie gegangen war und ihm in allen Details von der Liebesnacht mit Stefano in ihrem Kämmerlein erzählt hatte. Aus natürlicher Scham hatte sie den Vorfall vorerst nur grob skizziert – aber der Geistliche hatte ihr nach und nach sämtliche Details entlockt, bis hin zur Lust, die sie empfunden hatte, als Stefano eine ihrer Brustwarzen in den Mund genommen hatte. Mariangela war nicht blind und stellte während des Erzählens fest, wie sehr sie den Beichtvater mit ihren Schilderungen aufheizte. Tief in ihrem Innern kitzelte sie ein Teufelchen, und so untermalte sie ihre Beschreibungen mit einem schmachtenden Blick aus ihren warmen, grossen, braunen Augen, so, als wäre Stefano noch an ihr zugange. Ebenso spürte Mariangela, wie sie zwischen den Beinen vor Erregung nass wurde, doch dieses Geheimnis würde sie nicht einmal dem lieben Gott erzählen, der ein Leben lang über sie wachte.

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