Gustav Knoll erwies sich als smarter, älterer Herr. Er küsste zuerst Dora und dann Marie die Hand, um die Damen dann in sein Büro zu bitten. Knoll hielt den Gästen sein goldenes Zigarettenetui hin, aus dem Dora und Marie sich bedienten. Dora nahm einen Zug, ehe sie zum Anliegen ihres Besuches kam. „Sag Gustav, um was für einen Contest handelt es sich, der im Club Fessée stattfindet?“ Knoll strich sich seine schwarzen Haare zurück, die ein öliger Glanz zierte. „Nun ja, da findet etwas ganz Neues statt, liebe Dora. Kuchensitzen sagen sie dazu, wobei der Clou darin liegt, dass die teilnehmenden Damen mit ihren – pardon – blanken Popos dem Backwerk zu Leibe rücken. Darf ich fragen, worin dein Interesse an diesem hübschen Wettbewerb liegt?“ Dora lachte. „Meine Freundin Marie interessiert sich für eine Teilnahme. Sie möchte aber unerkannt bleiben, was du sicher verstehen kannst. Wäre es möglich, dass sie mit einer Maske auftritt? Das wäre die Bedingung!“ Gustav Knoll musterte Marie. Er spürte sofort, dass diese schöne Dame nicht den üblichen Teilnehmerinnen entsprach. Sein Blick wechselte zwischen den Frauen, während er an seiner Zigarette zog. „Ich kenne den Betreiber des Clubs und ich bin mir sicher, dass er nichts dagegen hat, wenn das Fräulein sein Gesicht bedeckt. Es spielt ja eine andere Region die Hauptrolle!“ Er grinste über seine dreiste Bemerkung. „Schon gut, Gustav! Ich erwarte, dass du dafür sorgst, dass Marie ganz zum Schluss ihren Auftritt bekommt. Wenn alle anderen Teilnehmerinnen durch sind, wird sie in die Kuchenschlacht ziehen. Du garantierst mir für ihre Sicherheit, wobei ich als Zuschauerin ebenfalls anwesend sein werde. Wenn du diesem Arrangement zustimmst, bekommst du deinen Obolus!“ Knoll hob abwehrend die Hände. „Es ist mir eine Ehre, euch zu helfen. Ich leite alles in die Wege. Wann wollt ihr dann teilnehmen? Der nächste Wettbewerb findet am kommenden Samstag statt.
Matie Cherie
schreibt Huldreich