Marie Cherie

61 16-25 Minuten 1 Kommentar
Marie Cherie

Marie Cherie

Andreas

Sie stellte sich vor, was Fräulein Marie sagen würde, wenn sie ihre Dienstmädchen so sehen könnte. Elle ahnte, dass es Marie nicht beim Ausschimpfen belassen würde. Uli spritze, während Suse seine Eier massierte. Elle verschluckte einen Lustschrei. Sie stand auf, um sich den Hintern abzuwaschen. Suse half ihr dabei, während Uli auf den Rücken sank. „Ihr seid beide fantastisch! Den Kuchensitzwettbewerb wird eine von euch für sich entscheiden. Ganz bestimmt!“ Elle freute sich, aber sie nahm auch ein Gefühl der Unsicherheit wahr. Wenn jemand von ihrem Vorhaben erfahren sollte, würde das einen riesigen Ärger bedeuten!

Marie hatte keine Ahnung, was in Elles Kopf vorging. Sie war auf dem Weg zu Dora, um sich das zu holen, was sie sehnlichst vermisste. Marie ging mit schnellen Schritten, so dass ihr langer Mantel zu flattern begann. Dora erwartete sie in dem kleinen Waschhaus. Marie hatte es renovieren lassen, obwohl ihr Vater dagegen war. Marie erklärte ihm, dass sie aus nostalgischen Gefühlen handelte, worauf sich ihr Papa erweichen ließ. Sie hatte nicht einmal gelogen, wenn sie an all die pikanten Abenteuer dachte, die sie hier schon erleben durfte. Ihrem Vater gegenüber brachte Marie Kindheitserinnerungen ins Spiel, die mit dem Waschhaus zusammenhingen. Marie erinnerte sich, wie sie stundenlang den Frauen zusah, die mühevoll Körbe von Wäsche durchs Wasser zogen. Marie freute sich, wenn sie mithelfen durfte. Sie wusste schon mit 10 Jahren, dass diese Frauen Schwerstarbeit leisten mussten. Die schwieligen Hände der Dienstbotinnen waren für Marie Grund genug, ihren Angestellten eine gute Dienstherrin zu sein. Nun befand sie sich selbst in einer untergeordneten Rolle, die sich aus ihrem Treffen mit Madame Dora ergab. Marie klopfte an die Tür und wagte erst einzutreten, nachdem Dora sie dazu aufforderte. Dora saß auf einer breiten Wäschetruhe, die aus massivem Kirschholz bestand.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5126

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Matie Cherie

schreibt Huldreich

Lieber Andreas! Bravo, die Geschichte ist zauberhaft, erinnert natürlich an "La grande bouffe" aber der Zeitbezug ist besonders schön. Danke für das Vergnügen und liebe Grüsse Ulrich Hermann

Gedichte auf den Leib geschrieben