Marie Cherie

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Marie Cherie

Marie Cherie

Andreas

Marie bewunderte das elegante Kleid, das Doras Schenkel sehen ließ. Die junge Frau legte ihren Mantel ab, um ihn über einen Kleiderbügel zu hängen. Doras Augen glitzerten, als sie Marie betrachtete. Ihre Freundin lächelte mit einer gewissen Koketterie, als sie beiläufig die große, schwarze Haarschleife zurechtrückte. Dora und Marie liebten dieses Spiel mit dem Alter. Die 25-jährige Tochter des Gutsbesitzers wirkte um Jahre jünger, als sie sich vor Dora im Kreis drehte. Maries knielanger Rock ließ ihre Waden sehen, deren weiße Haut keiner Strümpfe bedurfte. Die dunkelblaue Bluse harmonierte mit Maries mädchenhaftem Rock, machte aus einer jungen Dame einen kecken Backfisch. Dora Jansen dachte an die Tage zurück, als sie zu Maries Gouvernante wurde. Das Mädchen wähnte sich alt genug, um auf eine Erzieherin verzichten zu können. Dora mochte Maries rebellischen Geist, was sie aber nicht daran hinderte, das aufmüpfige Mädchen in die Schranken zu weisen. Trotz der strengen Regeln, auf die Dora pochte, fühlte Marie sich sehr zu ihr hingezogen. Dies lag Jahre zurück, aber heute wollten die Frauen erneut in diese aufregende Zeit eintauchen. „Ich hörte von deinen Eltern, dass du sehr ungezogen warst! Stimmt es, dass du ohne Erlaubnis vom Tisch aufstandst und dann türenschlagend das Esszimmer verlassen hast?“ Marie setzte ein trotziges Gesicht auf. „Und wenn schon! Ich kann selbst entscheiden, wann ich mit dem Essen fertig bin!“ Dora setzte ein großmütiges Lächeln auf. „So, so! Mir scheint, dass ich dich mal wieder daran erinnern sollte, dass du dich wie eine verzogene Göre verhältst!“ Marie machte ein erschrockenes Gesicht, als ahnte sie, dass sie zu weit gegangen war.

„Das ist sicher nicht nötig! Wenn sie darauf bestehen, werde ich mich bei Mama und Papa entschuldigen.“ Dora schob ihr Kleid etwas höher hinauf. „Das wirst du sowieso tun, Marie!

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Matie Cherie

schreibt Huldreich

Lieber Andreas! Bravo, die Geschichte ist zauberhaft, erinnert natürlich an "La grande bouffe" aber der Zeitbezug ist besonders schön. Danke für das Vergnügen und liebe Grüsse Ulrich Hermann

Gedichte auf den Leib geschrieben