.... mit ihren langen, rotblonden Haaren, den unzähligen Sommersprossen und den großen Kulleraugen, aus denen immer der Schalk blitzt - die will ich behalten!
Sie ist witzig, ironisch, frech, aber niemals äußert sie Spott, der verletzt. Es sind liebevolle Lästereien, die es leicht machen, unser aller Unvollkommenheiten anzunehmen. Als wir uns das erste Mal gegenüberstanden in der Kneipe, waren es genau diese Augen, die mich in ihren Bann gezogen haben. Ich bin eigentlich nie um einen Spruch verlegen, aber da war ich einfach sprachlos. Ich hatte nicht gesucht nach weiblichem Reiz - und urplötzlich war da das Gefühl: das ist es! Und da reicht dann keine plumpe oder charmante Anmache. Hilflos wie ich war, hab ich sie einfach angelacht – und frech wie sie war, hat sie mich gleich durch den Kakao gezogen. Das wiederum ist für humorvolle Menschen der beste Einstieg in ein fröhliches Gespräch.
Marie und ich haben den ganzen Abend zusammen verbracht und auch die Nacht. Ja,ich bin gleich beim ersten Mal mitgegangen. Eine gefährliche Sache, denn nach dem kleinen Tod kommt oft die große Ernüchterung. Ich bin jetzt nicht grundsätzlich abgeneigt, wenn eine Thekenbekanntschaft Interesse signalisiert. Aber da darf Mann nicht zu viel erwarten: so manche forsche Dame ist ganz schnell zerbrechlich, wenn der Gier das große Gefühl nicht folgen will. Auf Drama, großes Kino oder ein nur ein fahles, bitteres Gefühl sollte er schon eingestellt sein. Geht übrigens umgekehrt genauso – wenn nach wilder Leidenschaft ein kaltes Desinteresse der Dame offenkundig wird, sind auch wir Männer durchaus mal verletzt. Warum ich letztlich zurückhaltend bin, hat einen ernsten Grund: Meiner ersten großen Liebe habe ich echt das Herz gebrochen – und damit auch mir. Das will ich nicht mehr erleben. Ich bin kein Kind von Traurigkeit, aber ich will was Ernstes. Nur bei Marie hatte ich nicht das Gefühl, diesen zarten Anfang zu zerstören, wenn es zu schnell geht. Da war kein Anfang, wir waren einfach mittendrin! Und es gab nichts Selbstverständlicheres, als sie zart zu berühren und wild zu umfangen, ihren Schoß sanft zu streicheln und mit meinen Nägeln ihren Rücken zu zerkratzen.
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