Marie strafft die Zügel

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Marie strafft die Zügel

Marie strafft die Zügel

Andreas


„Es gibt hier zwei Gärtner, den alten Heinrich und seinen jungen Helfer namens Piet, Roman den Stallburschen, Anne die Köchin samt Elle, dann meine liebe Paula und natürlich Alfons mit seinen beiden Schützlingen. Die werden jedoch die Hauptrolle spielen, so dass es mit uns dreien dazu gezählt 10 Anwesende geben wird. Suse und Heinrich brauchen eine Lektion. Du weißt selbst, wie unsicher diese Zeiten sind! Die von Erlbachs sind anständige Leute, die ihre Angestellten sehr gut behandeln. Das wissen auch Suse und Uli zu schätzen. Daher haben sie dieser Strafe auch zugestimmt!“ Iris‘ Augen weiteten sich. Sie fand es spannend, was ihre Schwester erzählte. Iris konnte sich gut vorstellen, dass ein gewieftes Mädel wie Suse sich lieber das eigene Revers klopfen lässt, als eine neue Anstellung zu suchen. Zumal die Arbeitslosenzahlen beängstigende Höhen erreichten, die den Aufstieg extremer Parteien begünstigen sollte. Iris graute vor den Straßenschlachten, die Kommunisten und Nazis regelmäßig austrugen. Sie war froh, dass es auf dem Landgut noch ruhig zuging. Die Witwe fieberte dem Abend entgegen, der eine pikante Abwechslung versprach. Gleich nach dem Abendessen schlug Alfons das Glöckchen, mit dem er die Bediensteten zusammenrief. Heinrich und Piet trugen ihre Sonntagskleidung, so dass Marie die Gärtner beinahe nicht erkannt hätte. Paula kam mit Anne und Elle, wobei die Augen der jungen Frau einen bangenden Ausdruck zeigten. Elenora wusste ja, dass sie selbst nicht vor bestimmten Erziehungsmethoden gefeit war. Sie gab sich Mühe, nicht allzu nervös zu wirken, als sie Suse und Uli entdeckte. Roman grinste, was Marie nicht wunderte. Paulas Freund freute sich schon darauf, Suses Bestrafung beizuwohnen.
Aus Gründen der häuslichen Disziplin gönnte Marie dem Mädchen diese Schmach. Sie hatte mit Dora ausgemacht, dass Suse ein schmuckloses Leinenkleid tragen sollte.

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