Da die Züchtigung am selben Abend stattfinden sollte, blieb ihm nicht allzu viel Zeit. Alfons kannte noch mehr intime Details aus Maries Leben, die er stets bei sich behielt. Er dachte an das ohrenbetäubende Klatschen, als er Suses Arbeit kontrollierte. Suse fing damals gerade als Hausmädchen der von Erlbachs an und Alfons erklärte, was man von ihr erwartete. Die Geräusche drangen aus Maries Zimmer und bedurften keiner Interpretation. In dieser Zeit fungierte Dora Jansen als Maries Gouvernante und es war offensichtlich, dass sie dem Fräulein die Röcke gehoben hatte. Alfons lächelte bei dieser Erinnerung. Er bestellte die Dienerschaft in den großen Salon, wo sie sich nach dem Abendessen einfinden sollte. Paula informierte inzwischen die Küchenmannschaft, um sich dann mit Alfons zu treffen. Sie trugen gemeinsam zwei geeignete Stühle in den Salon. Alfons beauftragte die zwei Gärtner, zwei Stehpulte vom Dachboden zu holen. Diese waren aus starkem Eichenholz gebaut und dienten Maries Großvater als Rednerpult. Maries Opa wurde als konservativer Abgeordneter in den Reichstag gewählt, wobei ihm das heimische Pult zu Übungszwecken diente.
Alfons fand, dass beide stabil genug seien, um einen weiteren Zweck zu erfüllen. Die dunkel gebeizten Möbelstücke verfügten über eine recht breite Auflage, die Maries Ahnherr für seine Unterlagen nutzte. Suse und Ulrich konnte man beide schlank nennen, so dass kaum Gefahr bestand, dass diese wohl gezimmerten Pulte zu sehr strapaziert wurden. Während Alfons mit den Vorbereitungen beschäftigt war, teilte Dora ihrer Schwester die Neuigkeit mit. Iris konnte kaum glauben, dass sie als Zeugin einer solchen, gänzlich öffentlich vollzogenen Bestrafung beiwohnen durfte. „Vor der ganzen Dienerschaft? Wie viele werden denn anwesend sein?“ Iris‘ Augen glänzten.
Marie strafft die Zügel
68 21-33 Minuten 0 Kommentare
Marie strafft die Zügel
Zugriffe gesamt: 3549
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.