„Herr Falkmann! Ich nehme an, dass Sie wissen, wie sehr ich Marie von Erlbach schätze. Ich sehe es als meine Aufgabe an, sie in jedwedem Punkt zu unterstützen. Marie ist ein heißblütiges Mädel! Ich hoffe, dass Sie diesen Umstand nicht zu Ihrem Vorteil ausnutzen werden. Seien Sie bitte aufrichtig!“
Fritz war überrascht, wie direkt Dora Jansen auf Marie zu sprechen kam. Er beschloss ebenso ehrlich zu antworten. Er würde Marie zur Frau nehmen, koste es was es wolle. Fritz sprach ruhig und gelassen, ließ sich von der forschen Art der Gouvernante nicht im Geringsten beeindrucken:
„Wertes Fräulein Jansen, oder soll ich lieber Madame Dora sagen? Marie hat mir alles erzählt! Ich weiß, dass Ihre Erziehungsmethoden nicht ganz uneigennützig sind. Keine Angst, ich will Ihnen keine Vorwürfe machen! Marie braucht eine strenge Hand, das steht außer Frage! Ich will ehrlich sein: Ich liebe sie, und ich werde Marie ehelichen, sobald sie das 21. Lebensjahr vollendet hat! Marie bleibt aber ein freier Mensch, auch als meine angetraute Ehefrau. Sie bestimmt, ob sie mit Ihnen weiterhin Kontakt haben will. Könnten Sie sich eine solche, eventuelle ´Dreifaltigkeit` vorstellen?“
Jetzt wunderte sich Dora. Mit solch einer Offerte hatte sie wahrlich nicht gerechnet. Der junge Herr war ja wirklich nett anzusehen, besaß obendrein Witz und Esprit. Jetzt zeigte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Die Gouvernante machte einen Schritt nach vorne, stand nun ganz dicht vor Fritz.
„Sie überraschen mich, Herr Falkmann! Es freut mich, dass Sie Maries Erziehungsbedürftigkeit erkennen. Sie ist solch ein kluges, reizendes Mädchen. Ich befürchte jedoch, dass sie, immer mal wieder, an ihre Pflichten erinnert werden muss. Bei Marie fruchtet dies von hinten her am allerbesten! Ich denke Sie wissen, was ich damit meine?! Sind Sie meiner Meinung, lieber Fritz?“
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