Ich will keine Klagen hören, sonst sehen wir uns sehr bald wieder. Ich scheue mich nicht, dir eine zweite Portion mit einer nagelneuen Rute zu geben, wenn du nicht artig sein willst!“
Der mütterliche Tonfall verfehlte nicht seine Wirkung. Marie spürte ganz genau, wie sie Elenora ansprechen musste, um zu ihr durch zu dringen. Sie beobachte Elle, die sich augenblicklich ankleidete. Das hübsche Mädchen schlüpfte rasch in ihr Höschen, das sie sich vorsichtig über die Bäckchen zog. Marie geleitete Elle zur Tür, wo sie das Mädel mit einem zarten Klaps verabschiedete. Elenora meldete sich sofort bei der Köchin, die sie mit einem breiten Grinsen empfing. Die gutmütige Frau ahnte bereits, dass Elle unter gewissen Beschwerden litt. Elenora war wirklich froh, dass sie sich keine Anspielung anhören musste. Die Köchin drückte ihr das Schälmesser in die Hand. „Es gibt reichlich Arbeit, mein Schatz! Setz dich auf den Schemel, und fang mit dem Kartoffelschälen an. Na los, auf was wartest du denn noch?“ Elles verkniffenes Gesicht sprach Bände, so dass sie sich eine Antwort sparen konnte. Die Küchenchefin schmunzelte, als sie Elles Problem erkannte. Sie griff nach einem kleinen Sitzkissen, das sie sogleich auf dem Schemel auslegte. Elle hauchte ein kaum hörbares „Dankeschön“. Die vollbusige Köchin lächelte wissend, als Elle auf der Unterlage Platz nahm. Mit gerümpftem Näschen machte sie sich nun an die Arbeit. Elles Po brannte, aber sie wollte sich nichts anmerken lassen. Durch den schmerzenden Hintern ging die Arbeit schnell voran, was auch die Köchin wohlwollend bemerkte. Elenora schälte in Windeseile, was ihr ein Lob einbrachte. „Das hast du fein gemacht, mein Marjellche! Das gibt leckere Pulchen, wenn die Toffel fertig geschält sind! Guck nicht so traurig, Marjellche! Haue auf den Popo hat noch keinem Mädel geschadet. Mach dir nichts draus. Du bist nicht die erste und sicher nicht die letzte, die was hintendrauf gekriegt hat!“
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