Aglaia spürte den frischen Wind, den Marie in ihr Liebesleben blies. Sie würde Dora bitten, zusammen mit ihr und Marie die Schauspielerin zu besuchen. Lydia war eine eindrucksvolle Dame, die Dora gewiss kennenlernen wollte. Die klassische Diva umgab sich nicht nur mit reizenden, aber gefährlichen, jungen Tänzerinnen. In ihrem Salon verkehrten auch junge Kavaliere, denen Maries Schönheit gewiss nicht entging. Aglaia streichelte das erschöpfte Mädchen. Marie dankte es ihr mit einem wohligen Seufzen. Sie war bereit für diese Stadt, deren Verlockungen ihr so verheißungsvoll erschienen.
Noch wusste nur Aglaia, dass die junge Frau bald schon eine interessante Begegnung haben sollte.
Sie musste nur noch Dora Jansen davon überzeugen. Aglaia war sich sicher, dass es gelingen würde.
Dora nahm Aglaia das Versprechen ab, dass keine Drogen ins Spiel kamen, wenn sie Lydia besuchten. Aglaia versicherte es ihrer früheren Gouvernante. Lydia würde die drei Damen ohne ihre Freundin empfangen, die momentan sowieso in Paris weilte. Dass Lydia selbst gerne dem Opiumrausch frönte, verschwieg Aglaia. Die Schauspielerin hatte ihr versprochen, sich diesbezüglich zurückzuhalten, wenn Marie und Dora zu Besuch weilten. Lydia meinte dies durchaus ernst, da ihr viel an diesem lüsternen Nachmittag lag. Die Schauspielerin war in der ganzen Republik als Diva bekannt, was mitnichten nur an ihren Filmrollen lag. Lydia hatte von Aglaia schon viel über diese Dora Jansen erfahren. Wie Dora reizte es auch sie, eine schöne Frau auf lustvolle Weise zu unterwerfen. An diesem Nachmittag war alles vorbereitet, um diesen Wunsch in die Wirklichkeit zu überführen. Die Villa lag in der Nähe des Grunewald Forsts und sie war einem Stummfilmstar durchaus angemessen. Zwei bildhübsche Dienstmädchen öffneten den drei Damen die Tür.
Marie und die Künstlerin
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Marie und die Künstlerin
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