Nach diesem schmerzhaften Povoll ahnten die Mädchen, dass Marie nicht mit sich spaßen ließ. Maries Ruf als Lehrerin stand auf dem Spiel. Heute sollten die Mädchen beweisen, dass sie bei Marie etwas fürs Leben gelernt hatten. Die aufgeregte Lehrerin erteilte ihren Schülerinnen die Aufgabe, ihre Schreibkünste an der Tafel unter Beweis zu stellen. Marie wirkte entschlossen, sich keinesfalls vor den Gästen blamieren zu lassen.
Liesel und Elvi sollten sich abwechseln, indem jede einen Satz an die Schiefertafel schrieb. Hedwig gefiel Maries Vorgehensweise, die sie ihr so nicht zugetraut hatte. Ihre ehemalige Schülerin erwies sich als einfühlsame Pädagogin, die mit ihren Zöglingen umzugehen wusste. Marie nahm Liesel zuerst dran, die folgenden Satz auf die Tafel schreiben sollte. Marie betonte jedes Wort, um es Liesel leichter zu machen. Liesel schrieb hochkonzentriert, wobei das Kreidestück quietschende Geräusche verursachte. Dora zwinkerte Aglaia zu, der das nette Spiel ebenso gut, wie ihr selbst zu gefallen schien. Die Frauen verfolgten mit regem Interesse das spannende Geschehen an der Tafel.
„Die Mama war wütend. Sie wollte nur nach dem Apfelkuchen sehen. In der Küche ertappte sie Gretel und Bärbel. Die Mädchen stibitzten ein Stückchen Kuchen. Die Mama überlegte, was zu tun war. Ihre Hand griff nach dem Kochlöffel.“ Liesel schaute fragend zu Marie. Die Junglehrerin lächelte zufrieden, da es keinen Fehler zu bemängeln gab. Liesels Fortschritte waren erstaunlich, was auch an Maries besonderen Motivierungskünsten lag. Nun sollte auch Elvira beweisen, dass sie einiges dazu gelernt hatte. Marie holte sie zu sich, um auch Elvi ihren Text vorzulesen. Das Mädchen wirkte nervöser als Liesel. Elvira trippelte auf der Stelle, während Maries wohltuende Stimme erklang: „Die Mama hob drohend den Arm. Die beiden Schlingel fuhren zusammen. Bärbel und Gretel spürten ein Jucken auf ihren Popos.
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