Maries Freundinnen

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Maries Freundinnen

Maries Freundinnen

Andreas

Bertha von Erlbach tätschelte ihrer Tochter den bloßen Popo, den sie in seiner ganzen Größe mit Heilsalbe bestrichen hatte. Man konnte noch immer deutliche Spuren der hölzernen Haarbürste sehen, die Bertha auch als fühlbare Wülste ertasten konnte. Marie hatte böse den Po vollgekriegt, was die Mama jedoch befürwortete. Marie Juliane von Erlbach sollte sich ihrem Alter entsprechend, wie eine erwachsene Dame benehmen und nicht derartige Backfischstreiche veranstalten. Bertha schloss ihrer großen Tochter die Unterhose, nachdem sie Maries Hemdchen über ihren Unaussprechlichen gezogen hatte. Marie verabschiedete sich mit einem Kuss von der Mama. Sie wollte zu Dora, die sich in ihrem Zimmer mit Paula vergnügte. Marie war darüber im Bilde.
Eifersüchteleien spielten im Moment keine Rolle. Marie gönnte Dora diesen Nebenkriegsschauplatz.

Vorab mochte sie nach den Pferden sehen, die sie so sehr vermisst hatte. Es war vor allem Ramos, der schwarze Hengst, den Marie wiedersehen wollte. Das heißblütige Tier war Marie ja so ähnlich, besaß einen ebenso starken Willen wie die junge Frau. Vor den Stallungen traf sie Roman, der nicht nur einer der Stallburschen sondern auch Paulas Freund war. Marie begrüßte ihn freundlich: „Grüß dich, Roman! Ich möchte meinen Ramos besuchen. Du ahnst nicht, wie sehr er mir gefehlt hat.“
Roman lächelte. Er begehrte Marie, seit ihr ganz in der Nähe ein bestimmtes Malheur widerfuhr. Roman hatte es zwar nicht leibhaftig gesehen, konnte jedoch die Indizien richtig deuten. Damals schlug sich Marie in die Büsche, weil sie sich dringend erleichtern musste. Sie hockte sich fatalerweise in einen Brennesselbusch, der ihren blanken Po in eine üble Feuersbrunst verwandelte.
Roman hörte ihr Kreischen, ehe er ihr zur Hilfe eilen wollte. Marie hatte sich wieder bedeckt, aber die zerdrückten Pflanzen sprachen Klartext genug. Marie hatte auf den Nesseln gesessen!

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