Maries Hintertürchen

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Maries Hintertürchen

Maries Hintertürchen

Andreas

Euren großen Augen nach zu urteilen, wisst ihr gar nicht, was man damit Schönes anfangen kann. Ich werde es euch erklären: man kann dieses herrliche Gemüse mit einem Schälmesser bearbeiten, um es damit in eine hübsche Form zu bringen. Ich demonstriere es euch. Passt gut auf!“ Dora entfernte ein feuchtes Tuch, das sie über eine Schüssel gelegt hatte. Darunter befanden sich zwei Ingwerrhizome, die Dora nun herausnahm.

Marie beschlich eine vage Ahnung, wobei diese eher von ihrem Popo ausging. Dieser bei Marie sehr ausgeprägte, pralle Körperteil juckte urplötzlich, was das Mädchen als schlechtes Zeichen wertete. Ihr Unbehagen verstärkte sich, da Dora nun zum Schälmesser griff. Dunja und Friedrich sahen neugierig zu, als die Erzieherin zu schnitzen begann. Doras geschickte Hände verwandelten die Ingwerwurzeln in zwei identische Kunstwerke, die von der Form her an Fieberzäpfchen erinnerten.
Dunja lief es heißkalt den Rücken hinunter. Sie kannte dieses Gewürz, das ihre Mama gerne zum Kochen benutzte. Dunja wusste auch, dass die im Ingwer enthaltenen ätherischen Ölen zu den sogenannten Scharfstoffen gehörten. Als kleines Mädchen half sie ihrer Mutter beim Schälen. Dunja vergaß, sich die Hände zu waschen, was zu einem furchtbar brennenden Mäulchen führte. Ihre Mama löschte den Brand, indem sie Dunjas Mund mit kaltem Wasser abtupfte, bis sich das weinende Mädchen beruhigt hatte. Dunja fürchtete, dass es bald an einer anderen Stelle feurig werden könnte!

Friedrich blieb hingegen ahnungslos. Der junge Mann wusste nicht so recht, was Fräulein Jansen mit dem Gemüse vorhatte. Fritz beobachtete seine vermeintlichen Schwestern, denen augenscheinlich die Sitzflächen kribbelten. Just in diesem Moment klopfte der Zimmerkellner, um den von Dora bestellten Champagner zu servieren. Nachdem er seinen Auftrag erfüllt und die Gläser gefüllt hatte, empfahl er sich bei den Herrschaften mit den besten Wünschen für einen gediegenen Abend.

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