Marie fiel Dora um den Hals, die sie herzlich an sich drückte. Iris reichte Marie die Hand, die sie lange fest hielt. Die beiden Frauen fanden sich auf Anhieb sympathisch. Marie zeigte Iris ihr Zimmer, während Dora bei ihr selbst Quartier fand. Marie kam es gerade recht, dass ihre Eltern außer Haus weilten. Die Erlbachs besuchten Verwandte in Schlesien, die sie lange nicht gesehen hatten. Dank Doras Anreise konnte Marie zuhause bleiben, was eine gute Ausrede abgab. Dora juckte es in den Fingern, als sie Maries Körper spürte. Zugleich kam ihr eine wunderbare Idee, wie sie Iris aufmuntern konnte. Kurz bevor sie nach Bremen aufbrach, gefiel es Marie, sich ungebührlich aufzuführen. Dora versprach ihr, dass sie gleich bei ihrer Rückkehr mit ihr abrechnen wollte. Marie hatte den Vorfall längst vergessen!
Am späten Abend saßen die drei Frauen gemütlich im sogenannten Kaminzimmer, das Maries Papa zum Lesen eines guten Buches bevorzugt aufsuchte. Iris nippte gedankenverloren an ihrem Gin, während Dora die Gunst der Stunde nutzte. Sie sah Marie scharf an, die Doras streng wirkenden Augen auswich. „Hast du eigentlich schon vergessen, was ich dir bei meiner Heimkehr versprochen habe?“ Marie rutschte aufgeregt über den feinen Stoffbezug des Sofas. Sie wusste natürlich, auf was Dora da anspielte. Iris merkte auf, da sie spürte, welch pikante Richtung dieses Gespräch aufnahm.
„Aber nein, Dora, das habe ich doch nicht vergessen! Wir können das ja später im Zimmer besprechen, wenn wir unter uns sind…“ Dora lächelte. Man sah, dass sie sich köstlich amüsierte. „Das könnte dir so passen, Marie! Nein, wir werden das Thema hier abhandeln, da es schon viel zu viel Aufschub erduldet hat!“ Dann wandte sie sich an ihre Schwester, die aufmerksam zuhörte. „Marie ist ein bisschen vorlaut gewesen, Iris! Du weißt ja, dass ich so etwas gar nicht mag!
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