Nachdem sie entlassen wurde, setzte sie sich einfach neben Iris. Marie machte keineswegs einen zerknirschten Eindruck, wie Iris es erwartet hatte. Es schien fast, als habe das Mädel Doras feste Hand vermisst. Iris war beeindruckt. Marie scherzte auch bald wieder, obwohl ihr der Popo brannte. Iris dachte darüber nach, ob sie nicht aus dem Nähkästchen plaudern sollte? Dora gehörte als junges Mädchen zu der wilderen Sorte und das blieb nicht ganz folgenlos. Marie hätte sicher gestaunt, wenn sie erfahren hätte, wie viel Zeit ihre Freundin über den Knien ihres Vaters verbrachte. Doras Schwester hob sich diese Intimitäten noch ein bisschen auf. Maries Popovoll war einfach wundervoll gewesen! Iris hatte so etwas noch nie erlebt und sie fragte sich ernsthaft, ob es auch ihr Spaß machen konnte, einem unartigen Mädchen den blanken Po zu verhauen? Sie spürte eine Feuchte, die ihrem Höschen entsprang. Das Thema irritierte Iris doch sehr stark, weil es sie auf merkwürdige Weise beschäftigte.
In der Küche ging es am nächsten Tag um ganz ähnliche Themen, wobei jedoch das Wort “Spaß“ keine Rolle spielte. Die Köchin Anne ärgerte sich mal wieder über eine der Küchenhilfen. Die resolute Frau verstand allmählich keinen Spaß mehr, wenn es um Elles Faulheit ging. Das Mädel drückte sich vor jeder Anstrengung, wobei Elle eine Meisterin in der Kunst des Delegierens war. Sie vergab ihre eigenen Aufgaben großmütig an die anderen Dienstmädchen, um sich selbst der angenehmeren Tätigkeiten anzunehmen. Als Anne den Faulpelz dann auch noch beim Rauchen erwischte, anstatt vor der Spüle, wie Anne es angeordnet hatte, platzte ihr endgültig der Kragen. Elenora sprang auf, als sie die dicke Köchin kommen sah. Sie ließ vor Angst die Zigarette fallen, um dann im Laufschritt die Flucht zu ergreifen. Zu Elles Unglück kam ihr Paula entgegen, so dass das Mädel ihr Tempo verlangsamen musste. Die Polin merkte gleich, dass Elle in Not war. Anne rannte schnaufend hinter ihr her, was sehr witzig aussah. Paula kannte aber auch Elles schlechten Ruf, der sich schon auf dem Landgut der von Erlbachs herumgesprochen hatte. So blieb sie vor Elle stehen, damit diese nicht an ihr vorbei kam. Elle stieß einen Fluch aus, als Anne ihren Schürzenzipfel schnappte. „Sapristi, sie schreckliche Person! Lassen sie mich in Ruhe, sonst melde ich den Vorfall dem Fräulein Marie!“ Anne versetzte dem Mädel eine leichte Ohrfeige. „Mach das nur, du freches Ding! Das Frollein ist so nett zu dir, wie wir alle hier! Und du…du machst uns nur Ärger und Sorgen! Dir gehört dringend der Po versohlt, Elle!“ Paula stimmte zu, wobei sie sehr deutliche Worte wählte. „Wenn ich mich so etwas früher getraut hätte, konnte ich drei Wochen nicht sitzen! Geh lieber nicht zu Fräulein Marie, denn ich glaube kaum, dass du dann besser weg kommst! Anne soll dir ordentlich den Arsch aushauen, damit du merkst, wohin deine Spirenzchen führen…“ Das Geschrei drang bis ins Haupthaus. Dora wollte nachschauen, was sich da abspielte. Marie blieb bei Iris, mit der sie sich angeregt über den Vorabend unterhielt. Dora lief mit schnellen Schritten zu den drei Frauen. „Was ist denn hier los, Paula?“ Die Polin erklärte es ihrer früheren Geliebten. Doras Fingerspitze fuhr unter Elles Kinn, um ihren Kopf anzuheben. Elle traute sich kaum, Dora ins Gesicht zu schauen. Die Erzieherin schimpfte.
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