Sie war obenrum nackt, und ein Mann, den wir noch nie gesehen hatten, küsste sie. War dies das Schlafzimmer von Rahels Eltern? Rahel war nirgends zu sehen, bestimmt zog sie ihre Längen im Pool – bestimmt in Begleitung. Der Mann, der Marionnah um Kopfeslänge überragte, machte an ihren Brüsten rum, und erst jetzt sahen wir, dass die beiden nicht allein waren. Da befanden sich noch andere Männer im Raum; mindestens vier. Ich erkannte Georg, Nathan und Roberto.
Auf Diskretion schienen die Jungs keinen Wert zu legen. Der Lover, der an Marionnah rummachte, massierte ihre Titten ostentativ und legte offenbar Wert darauf, dass wir zuschauten. Wir und der fahle Julimond.
George, Nathan und Roberto. Ich kannte die Jungs nur flüchtig und war wider Willen fasziniert von dem, was sich da im fahlen Mondenschein abspielte. War Marionnah betrunken? Aus dieser Distanz konnten wir ihr nichts Spezielles anmerken. Auch wenn meine Kolleginnen und ich uns innerlich sträubten: Die Männerhände an Marionnahs schweren Birnenbrüsten brachten unser Blut in Wallung. Welch ein Luder sie doch war! Oder war sie bloss Opfer berechnender Männerspiele? Eine güldene Kugel gar, umher geworfen von ein paar bösen Prinzen? Dann geschah etwas, das uns endgültig den Atem raubte. Ein fünfter Mann tauchte am Fenster auf. Das Blitzen seiner Brillenränder entging uns nicht einmal aus der gegebenen Entfernung. Respektvoll zogen sich die Jungs zurück; am Fenster war nur noch Marionnah zu sehen, Marionnah und der elegante ältere Herr. Es handelte sich dabei um Rahels Vater! Intuitiv sahen wir uns nach seiner Tochter um, sie war aber nicht zu entdecken. Es war still, so still, dass uns klar wurde, dass sich auch im Pool niemand befinden konnte. Marionnah legte den Kopf vertrauensvoll an die Schulter des Alten; die beiden schienen sich zu kennen. Sie wirkten wie ein Liebespaar. Wo war denn bloss Rahels Mutter?
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