Marlise

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Marlise

Marlise

Anita Isiris

Es ist nicht so, dass ich Eure Sympathie suche. Es geht hier um ein offenes Statement. Die Offenbarung meiner Perversion.

Ich bin Familienvater, und keiner traut mir Böses zu – noch nicht mal meine Frau, die mich doch besonders gut kennt. Ich bin auch nicht böse – das heisst, ich war es nicht.

Bis ich Marlise kennenlernte. Marlise ist unsere Nachbarin. Wir sind im Hochsommer in dieses Quartier gezogen, zur Jahreszeit der flatternden Röcke, der wehenden Haare und der flachen Sandaletten. Ich mag flache Sandaletten an Frauen. Ich mag ihre Fesseln. Ihre Unterschenkel. Und den Rest sowieso.

Wenn ich mit meiner Frau schlafe, verschlinge ich sie richtiggehend. Ich lasse keine Stellung aus, keine ihrer Öffnungen bleibt von mir verschont. Hinterher ist Annatina oft so erschöpft, dass sie am folgenden Morgen bis um 10:00 Uhr schläft. Mindestens.

Ich liebe meine Annatina, und sie mich wohl auch. Aber es ist Hassliebe, die uns verbindet. „One day I will cut you into little pieces.“ Kein Wort, kein Roman, keine psychiatrische Abhandlung bringt unsere Ehe auf dem Weg der Zersetzung derart auf den Punkt wie die genannte Pink Floyd Songzeile. „One day I will cut you into little pieces.“ Wunderbar, wunderbar.

Marlise. Sie ist schlank, verdammt, trägt gerne Röcke, verdammt, und sie flicht ihr honigblondes Haar gern zu Zöpfen, verflucht. Marlises Haut ist makellos weiss. Hoffentlich weiss ihr Gatte, Leon, das zu schätzen, wenn er sie nackt vor sich hat. Wenn sie aus der Dusche kommt, sich umzieht, oder, ja, wenn sie sich ihm öffnet.

Mein Herz schlägt bis zum Hals.

Mein Verlangen nach Marlise ist mittlerweile unerträglich. Ich will sie. Will sie versengen, verschlingen, will, dass sie wegen mir um Luft ringt.

Ich will Marlise quälen - nur ein ganz klein wenig, versteht sich. Ein bisschen... kitzeln, eine Zigartette an ihrem Po ausdrücken oder so.

Ich will, dass Marlise glüht.

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