Um mich herum ist es dunkel. Bevor du mir die Augenbinde angelegt hast, konnte ich weiter hinten eine Kerze erkennen. Daneben einzelne Gegenstände…
Draußen stürmt es, der regen trommelt auf das Zeltdach. Deine und meine Haare sind feucht vom Sommergewitterregen. Du führst mich weiter in die warme Dunkelheit hinein, lehnst mich mit dem Rücken gegen etwas. Keine Wand … ein Baum? Hier, drin im Zelt? Als ich mit meinen Händen hinter mich fasse um zu erfühlen, was da an meinem Rücken steht, hältst du meine Hände fest und bindest sie mit einem weichen Band zusammen. So fest, dass ich deutlich merke, wie ernst es dir ist. Meine Arme liegen bequem am Marterpfahl an, aber ich kann sie kein Stück weit bewegen. Ich lehne meinen Kopf an das zum Teil glatt polierte Holz und spitze meine Ohren.
Ich höre leise Schritte, dann stehst du dicht vor mir, ich kann deinen Atem auf meinen Lippen fühlen. Du bist nackt, trägst nur etwas glattes um die Hüften. Einen Lendenschurz aus weichem Leder. Deine Hände streichen meine Hüften entlang nach oben und über meine Schultern zu den ersten Knöpfen meines Hemdes. Doch statt sie zu öffnen fährst du mit etwas hartem den Stoff entlang – eine Bewegung entlang meiner Arme... du zerschneidest den Stoff. Ein kurzes Ziehen und ich trage nur noch das dünne Spitzentop. Mit ebenso sicheren Handgriffen ziehst du mir Schuhe, Hose und Slip aus. Dann wieder stehst du dicht vor mir. Deine Hand greift in meine Haare und zieht meinen Kopf zur Seite. Die lange Linie meines Halses liegt vor deinen Augen… zuerst spüre ich deine sanften Lippen meinen Hals entlang gleiten, vom Ohrläppchen hinab zur Schulter. Dort beißt du dich langsam und genüßlich fest. Immer tiefer gräbst du deine Zähne, ganz kurz lässt du Schmerz aufflackern, dann löst du dich von mir.
Du bleibst eine Weile weg, ich höre kaum etwas, ab und zu ein leises Klirren, mehr nicht.
Ich werde ungeduldig, ich überlege was ich sagen kann, ohne die Atmosphäre zu zerstören. Gerade, als ich mich überwunden und den Mund zum sprechen geöffnet habe, trittst du mit einer schnellen Bewegung an mich heran und hältst mir den Mund zu. Dein Atem in meinem Ohr. ‚Sprich nicht!’
Marterpfahl
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Marterpfahl
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