Martinas Ostereier

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Martinas Ostereier

Martinas Ostereier

Anita Isiris

Am nächsten Morgen konnte Martina nicht umhin, zur Beichte zu gehen. Sie war trotz ihres inneren Feuers eine tiefgläubige Frau, und sie wünschte sich so sehr, der Kaplan würde ihr die Absolution erteilen, nach der innigen Lustnacht mit dem Stallmeister. Sie betrat die kühle Dorfkirche und schritt zögernd nach hinten zum Beichtgestühl. Die Kirche war schlicht gehalten, und ein paar ältere Frauen knieten auf den Holzbänken, ins Gebet vertieft. Niemand nahm von Martina Notiz, der Kaplan aber sehr wohl.

Auch er hatte schon längst ein Auge auf Martina geworfen, und schon mehr als einmal hatte er über einem silbernen Kreuz ejakuliert, weil ihm ein Mönch anvertraut hatte, dies sei eine Möglichkeit, Sünde von sich fernzuhalten. «Martinas Brüste. Martinas Brüste. Martinas Brüste», pochte es in seinem Schädel, während sich die junge Frau vor ihn hinkniete und den Kopf senkte. Durch eines der in Blei gefassten bunten Fenster schien ein orangefarbener Strahl in Martinas Haar, möglicherweise ein Zeichen des Himmels. Mit steifem Schwanz hörte der Kaplan von Martinas nächtlicher Sünde und versetzte sich gedanklich in den Stallmeister. Wie gerne er diese Frau genommen hätte! Danach im innersten Kreis der Hölle zu schmoren, das hätte der Kaplan fraglos auf sich genommen. Einmal, nur einmal die Vagina von Martina… aber der Mann hielt an sich. Er wollte sich nicht vor dem Bischof verantworten müssen.

Nur – was sollte er Martina auferlegen? So ganz ungeschoren konnte er sie nicht davonkommen lassen, schon nur deshalb nicht, weil es schien, dass ihr Lukas’ Wünschelrute grosse Lust bereitet hatte. «Für eine Hübschlerin halte ich Dich nicht», sagte er mit Kennermiene. «Wie manchem Mann warst Du denn schon zu Willen?». Martina schwieg verlegen. Lukas war, letzte Nacht, in der Tat der allererste gewesen. «Hat er Dich sodomisiert?» Vor dem geistigen Auge des Kaplans erschien Martina, in Vierfüsslerstellung, und hinter ihr der geile Stallmeister, der seine Wünschelrute ins verbotene Löchlein zwängte. «N… nein», stammelte Martina, überrascht ob des Kaplans direkter Frage.

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