Masakos Rückkehr

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Masakos Rückkehr

Masakos Rückkehr

Sven Solge

Da es schon in vierzehn Tagen sein würde, müsste ich meine Urlaubspläne ändern, die eigentlich in den Norden gehen sollten.

In den nächsten Tagen hatte ich einige Telefonate zu führen. Als erstes rief ich Klaus und Heda an. Heda, die das Gespräch annahm, war sichtlich erfreut, mich zu hören und, dass ich ihrer Einladung folgen wollte.

Dann hieß es die Hotels zu stornieren, die ich am Rande meiner Tour durch Norwegen gebucht hatte, ebenso die Überfahrt mit der Fähre nach Bergen.

Als das alles erledigt war, machte ich mich daran, einige Touren am Rhein entlang vorzubereiten, da ich bei meinem letzten Besuch von einer Manga abgelenkt wurde.

Irgendwie freute ich mich, wieder in die Gegend zu kommen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Doch dann fiel mir ein ‚Was schenkt man zur Silberhochzeit‘?

Schließlich fand ich bei einem großen Versandhaus zwei Becher mit ihren Namen und Datum drauf, ich war ja nur ein Fremder und gehörte nicht zur Familie. Ich bestellte die Becher, die in ca. einer Woche geliefert werden sollten.

-*-

Zwei Wochen später bog ich in die ´Alte Dorfstraße` in Wesel ein und mich überkam ein eigenartiges Gefühl. Ich fuhr an dem Haus von Heda und Klaus vorbei und stoppte erst an der Stelle, wo ich seinerzeit Masako entdeckt hatte. Die Situation war in meinem Kopf noch so präsent, dass mir unwillkürlich die Augen etwas feucht wurden. Diese kleine Person hatte damals bei mir etwas ausgelöst, was ich bis heute nicht vergessen habe.

Ich sah sie noch in ihrer hellen, geblümten Hose auf dem Boden sitzend vor mir, wie sie mich mit ihren großen, traurigen Augen angesehen hatte. All die Emotionen, die ich mit ihr zusammen erlebt hatte, durchliefen mich wie ein warmer Schauer. Und plötzlich wusste ich, was ich machen musste, um Masako wiederzufinden! Die Polizei hatte doch ihre Personalien aufgenommen, also mussten sie doch auch ihre Adresse haben!

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