Beide hielten tatsächlich so lange dicht, was beiden so überhaupt nicht leichtfiel, bis sie in der Tiefgarage angekommen waren. „Komm mit!“ Clara und ihr Bruder zerrten ihre Ersatzmammi in den Fahrradkeller. Leon schnappte sich sein Laufrad und Clara ihr Fahrrad. Natürlich hatte Olivia sofort gesehen, dass die Stützräder abmontiert wurden und rief erstaunt: „Ohne Stützen!“
Hinter dem Haus demonstrierten dann beide ihre Fahrkünste. Leon raste wie ein Wilder mit dem Laufrad den Weg auf und ab und Clara drehte eine Runde auf dem Bürgersteig um den Block.
„Jetzt habt ihr mich wirklich überrascht!“, lobte Olivia ihre Kinder und nahm sie nacheinander kurz in den Arm. Martin bekam ein Küsschen für sein Engagement. Während der Nachwuchs voller Tatendrang weitere Runden drehte, erzählte Martin seiner Frau, dass Clara ihn unbedingt in ihre Vorschulgruppe mitnehmen wollte. „Mein Papa;“ hatte sie ihn jedem einzelnen ihrer Kameradinnen und Kameraden vorgestellt. Eine der Erzieherinnen nahm Martin beiseite und erklärte im Vieraugengespräch, dass Clara früher immer sehr bedrückt wirkte, wenn andere Kinder mit ihren Vätern prahlten. Sie und ihr Bruder hatte ja nie einen. Dass sie jetzt einen Papa hat, macht sie unheimlich glücklich und stolz. „Und dazu einen mit eigener Firma und dort einer Frau Namens Pat“, meinte die Gruppenleiterin. „Clara sagt, es wäre ihre Assistentin und die mag sie sehr!“
„Mama schau!
“ Wieder kam Clara um die Ecke gefahren und hatte ihr zugerufen. „Hast Du gehört: Sie hat Mama gesagt!“, buffte Liv ihren Mann an. So spontan wie Clara das gesagt hatte, war es für Olivia mindestens genauso schön wie die Fahrkünste der Beiden.
Den ganzen Abend über wurde sie von Clara und von Leon in Beschlag genommen. In einer Minute, in der sie sich eine Auszeit bei den Kindern erbat, erzählte sie von ihrer Woche in Toulouse.
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