Me Too

Mein Praktikum

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Alnonymus

„Was … meinen sie.“ stammle ich fast, kann meinen Blick aber nicht vor ihr lösen. „Naja“, fährt sie fort, „das, was wir jetzt besprechen, muss unter allen Umständen unter uns bleiben. … Es darf niemals jemand davon erfahren, … hörst du?“ Was hat die Frau vor? Will sie mit mir die Firmenkasse ausrauben, oder Betriebsgeheimnisse stehlen und an die Konkurrenz verkaufen? Dass sie dabei außerdem zum vertrauten ‚du‘ gewechselt hat, fällt mir in dem Augenblick gar nicht auf. „Kein Problem.“ kann ich nur geistesabwesend antworten. „Guuut.“ säuselt sie leise, „Vielleicht möchtest du ja stattdessen etwas mit mir machen.“ „Mir ihnen machen?“ begreife ich in meiner grenzenlosen Naivität immer noch nicht, was sie will. „Naja, schau mal, du bist ein toller junger Mann, siehst nicht schlecht aus, und bist seit einem halben Jahr Single. … Und ich sitze schließlich auch schon eine Weile auf dem Trocknen.“ versucht Frau Dr. Carlsen mir auf die Sprünge zu helfen, „Vielleicht können wir ja während deiner Zeit hier, ab und zu mal ein bisschen Spaß zusammen haben.“

Jetzt wird mir mit einem Schlag klar, was sie will, zumal sie ein kleines Schächtelchen aus der Blasertasche angelt, und es auf den Tisch legt. Eindeutig ein Kondom. Ich muss schlucken, während mir die Gesichtszüge entgleiten. Vermutlich glotze ich meine Teamleiterin an, wie ein Fisch. Mit vielem hätte ich gerechnet, nur damit niemals. Während meine Gedanken wild durcheinanderwirbeln, werde ich wohl gleichzeitig rot und blass. Da sitze ich nun, jung, im Vollbesitz meiner Manneskraft, und tatsächlich etwas unterversorgt, dieser älteren, erfahrenen Traumfrau gegenüber, die es doch tatsächlich mit mir, ja mit mir, treiben will.

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