Er hatte eine kleine Wohnung in der Nähe von Lisa gefunden. Das war Zufall gewesen. Umso mehr hatte es ihn erfreut, da seine Gedanken nur noch um Lisa kreisten.
Es war an einem Sonntagmittag, er war zum Essen in einem Speiselokal eingekehrt. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, am Sonntag essen zu gehen, um nicht selber kochen zu müssen. In der Woche konnte er in seiner Firma preiswert essen, das genügte ihm.
Das Restaurant war ziemlich voll, aber da er in letzter Zeit sehr häufig hier war, bekam er fast immer einen Platz.
Als er hochblickte, um Ausschau nach dem Kellner zu halten, sagte eine vertraute Stimme:
„Guten Tag Herr Mickler!“
„Darf ich mich zu Ihnen setzen, oder erwarten Sie noch Freunde?“
Lisa stand vor ihm, strahlend schön in einem hellblauen Rock und einem weißen Pullover, der ihre Figur so richtig zur Geltung brachte.
Als er merkte, dass er sie mit offenem Mund anstarrte, beeilte er sich zu sagen:
„Aber bitte, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als ihre Gesellschaft.“
„Das Lokal ist so voll und nur an Ihrem Tisch ist noch Platz“, sagte sie und fügte noch hinzu:
„Ich möchte mich noch entschuldigen, dass ich Sie letztes Mal einfach so im Treppenhaus stehen gelassen habe.
Ich war etwas durcheinander, hinterher hat es mir sehr leidgetan.“
„Ich freue mich sehr, Sie wieder zu sehen,“ sagte Danny.
„Sie haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen, ich denke sehr viel an sie seit unserer letzten Begegnung.“
„Wieso das? Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte sie ihn.
„Nein, nein!“, versicherte er Ihr.
„Darf ich offen sein zu ihnen?“
„Ja, bitte!“ Sie schaute ihn erwartungsvoll an, nachdem sie sich gesetzt hatte.
„Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich in dem Moment, als Sie in der Kneipe auf dem Fußboden vor mir saßen, in Sie verliebt!
Genauer gesagt in Ihren zauberhaften Mund.“ Dabei sah er erst auf seine Hände, als fürchte er ein Donnerwetter und dann blickte er sie von unten herauf an.
„Und deshalb bin ich unglaublich glücklich, dass das Schicksal sie heute hier hergeführt hat. Ich glaube, ich hätte es nicht noch mal gewagt, bei ihnen zu klingeln, um ihnen das zu sagen. Ich hoffe, sie lachen mich jetzt nicht aus.“
Lisa schaute ihn mit großen ernsten Augen an und schwieg.
Sie schwieg lange und Danny wurde schon ganz unruhig. Doch dann sagte sie plötzlich:
„Mir geht es genau so, seit dem Tag, als du mir die Kette gebracht hast, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf.
Deine Zärtlichkeit, als ich weinen musste, und der leichte Kuss auf meinen Hals haben mich so aufgewühlt, dass ich einfach weglaufen musste.
Hinterher habe ich es so bereut, weil ich von dir doch nichts wusste. Ich kannte dich doch kaum und war fest der Meinung dich nie wieder zu sehen.
Und dann sah ich dich hier im Lokal sitzen.“
Beschämt sah sie auf ihre Hände, die auf dem Tisch lagen. Es war ihr sichtlich peinlich einzugestehen, ihn gesucht zu haben.
Danny nahm ihre Hände und streichelte sie zärtlich.
„Ich bin dir so dankbar, dass du an meinen Tisch gekommen bist.“
Auch ihm ging das „Du“ ganz selbstverständlich über die Lippen. Es war, als wenn sie sich schon ewig kannten.
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