Wenn wir lieben mit Leib und Seele, dann sind wir frei, unendlich frei! Nie, nie hatten Worte Matilda so gutgetan, wie diese aus Megans Mund, leise kundgetan und doch voller Inbrunst gesprochen aus Liebe zum Leben! Und verloren fühlte sie sich, als sie beide aus dem Wasser stiegen, als wäre mit dem wärmenden Umfangensein durch das Wasser auch alle Geborgenheit entschwunden. Doch Megan rieb sie und sich trocken und führte sie zu dem breiten Diwan am Kamin, in dem das Feuer prasselte. Sie ließen sich nieder, wickelten sich in Decken und drückten sich eng aneinander. Matilda schluchzte leise, doch Megan ließ sie einfach gewähren, zog sie einfach nur ein wenig enger an sich. Irgendwann in dieser Nacht suchten Hände und Lippen einander.
Und fanden sich.
Szene 3: Veränderung im Anfang
Megan war zu Besuch bei Mrs Thunders und ihrer Schwester, Angehörigen der besseren Gesellschaft. Sie hatte dort, wie ihr zugetragen worden war, bedingt durch ihren Lebenswandel natürlich keinen guten Ruf. Aber wie das so ist, wenn frau reich und einflussreich ist, da macht das dann nicht allzu viel aus. Schließlich folgte der Austausch in Konversation gesellschaftlicher und geschäftlicher Verpflichtung, weshalb einer ohne die andere nicht sein konnte. Megan liebte dieses Spiel mit Konvention, Abhängigkeit und unterschwelliger Provokation. Natürlich war ihr bewusst, dass ihr nur ihr Reichtum solche Türen öffnete. Aber wenn er schon da war, warum ihn nicht nutzen dafür, ein bisschen frischen Wind in muffige alte Häuser zu bringen und dabei auch noch Spaß zu haben? Nur war es diesmal plötzlich nicht mehr lustig für Megan. Wegen eines Missgeschicks in ihrem Beisein wurde das Dienstmädchen in unangemessener Härte gedemütigt und fristlos entlassen. Das war nicht harmlos, denn eine Anstellung zu finden, standen unzählige junge Frauen Schlange und wer als ungeeignet entlassen wurde, hatte es schwer.
Schöne Gefühle
schreibt Lulu