Es hieß schließlich, von einem Moment auf den anderen ohne Geld auf der Straße zu stehen.
„Das trifft sich gut!“, meldete sich Megan etwas ungehörig zu Wort, als die Hausherrin dem Dienstmädchen die Tür wies. „Ich bin auf der Suche nach einer Hausangestellten und würde Sie bitten, sich bei mir vorzustellen! Wann hätten Sie denn Zeit?“ Matilda, mit den Tränen kämpfend und noch ohne echtes Verständnis von diesem Glück im Unglück, brachte keinen Ton heraus. „Meine Damen!“, verabschiedete sich Megan abrupt, „es hat mich gefreut! Herzlichen Dank für exzellenten Tee und Kuchen! Ich werde mich demnächst gerne revanchieren! Aber nun, Sie haben es ja mitbekommen, muss ich Geschäftliches regeln!“ Verneigte sich kurz, packte Matilda am Arm und zerrte sie aus dem Haus. „Jetzt komm!“, munterte Megan sie auf. „Sei doch froh, dass du da raus bist.“ „Aber Madam, ich weiß doch nicht, ob Sie zufrieden sein werden mit mir. Ich bin so ungeschickt!“
„Das lass mal meine Sorge sein!“, lachte Megan und schob sie zu einer dieser neumodischen Höllenmaschinen, genannt Automobil. „Wo ist denn der Fahrer?“, fragte Matilda.
„Fahrer?“, äffte Megan sie nach. „Fahrerin!“, rief sie begeistert, schob Matilda auf den Beifahrersitz und bretterte unbekümmert durch das Gewühl der Menschen, Kutschen und anderer moderner Gefährte. Matilda hatte noch nie so inständig um Rettung aus der Not gebetet wie bei dieser Fahrt!
In ihrer Villa angekommen, wies Megan Matilda ihr Zimmer zu und sie in das Haus ein, in dem sie nun ihre Dienste versehen sollte. Das tat sie gut und bald wesentlich weniger von Ängsten vor einem Missgeschick geplagt, nachdem Megan sich als nachhaltig freundlich erwies. Die war bald offen und direkt zu Matilda. Sie suche eine Gesellschaftsdame und Sekretärin, eine, die ihr in ihren persönlichen und geschäftlichen Dingen zur Hand ginge, eine, auf die sie sich verlassen könne.
Schöne Gefühle
schreibt Lulu