Er lachte nie nur mit seinem Mund, sondern auch mit seinen Augen, die dann immer heller als normal strahlten.
„Das überrascht mich“, meinte ich. Ein Schritt über die Grenze, vielleicht.
„Warum?“, entgegnete er etwas spielerisch-fordernd.
„Naja, Du siehst mehr als herzeigbar aus, bist zumindest mir gegenüber immer sehr angenehm und hast mir noch keine unmögliche Seite von Dir gezeigt. Zudem bist Du wohl einer der wenigen Männer, die einen so perfekten Körper haben“, druckste ich herum.
Er zuckte die Schultern. „Es ist nicht so einfach. Frauen … sie wollen eben etwas anderes als mich. Größere Männer. Und auch keine, die hauptberuflich Gewichte stemmen. Und schon gar keine, die so viel Zeit mit anderen Frauen verbringen. Für manche bin ich eine Fantasie, schon klar – aber niemand will ernsthaft einen Personal Trainer, weißt du? Also für mehr als eine Nacht. Nein, für mehr als ein paar Stunden.“
Seine Stimme klang etwas brüchig, verletzlich.
„Unfug“, sagte ich, fast schärfer als beabsichtigt. Vor allem, weil ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht hatte, dass er mit seiner Größe Probleme hätte, eine Frau zu finden. Okay, er war wohl lediglich wenig größer als ich, aber das konnte doch kein Problem sein.
„Das ist doch kein Grund. Du bist… also, ich kann mir kaum vorstellen, dass du …“
„Dass für mich die Partnersuche so schwer ist? Kennst du es nicht selbst?“ unterbrach er. „Wenn ich nicht falsch liege, bist auch du alleine. Eine Frau wie du… erfolgreich, unabhängig, wunderschön. Aber du bist auch allein. Und ich kann mir da auch keinen Grund dafür vorstellen.“
Wir schwiegen. Ich spürte, wie der Wind über meinen Nacken strich. Schließlich sagte ich leise: „Viele Männer haben Probleme mit einer Frau, die zu erfolgreich ist. Die, die es nicht stört, schreckt meine Vergangenheit ab.
Mehr als genug
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