Mehr als genug

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Mehr als genug

Mehr als genug

Chloé d'Aubigné

Mein Herz schlug schneller, mein Körper spürte jede Berührung so viel intensiver, weil ich mir erlaubte, einfach zu sein. Kein Anspruch, keine Scham, kein Selbsthass.
Schließlich kam ich zuerst, für mich überraschend laut, hemmungslos, getragen von dem Gefühl, endlich ganz bei mir zu sein. Er folgte kurz darauf, unter mir.
Wir lagen danach wie zwei Vertraute, die gemeinsam eine kleine, aber bedeutende Grenze überwunden hatten. Atemlos und gleichzeitig erleichtert. Verbunden von einer merkwürdige Vertrautheit und Ruhe. Ich spürte seine Hand an meinem Rücken, warm, sicher. So glitten wir in den Schlaf.
Das Licht der frühen Morgenstunde fiel sanft durch das Fenster. Ich öffnete die Augen und spürte seine Wärme neben mir, seinen Atem, ruhig und vertraut. Noch eingehüllt in die Decke lag er da, sah mich mit einem scheuen Lächeln an, das mir mehr sagte als tausend Worte.
„So aufzuwachen… könnte ich mir öfter vorstellen“, murmelte ich verschlafen und streckte mich.
Er lachte leise, eine Mischung aus Erleichterung und neuer Zuversicht. „Solange ich nicht gleich nach dem Aufstehen trainieren muss, um dir zu zeigen, dass ich wirklich sportlich bin.“
Ich verdrehte die Augen, ein Lachen entrang sich mir. „Training muss schon sein, aber ich habe gehört, man könne auch im Bett Cardio machen …“
„Darauf bin ich sogar schon bestens vorbereitet“, grinste er breit.
Und während die Stadt unter uns erwachte, fühlte ich mich leichter als seit Langem – verbunden, akzeptiert und voller Hoffnung, dass dieser neue Schritt in meinem Leben mehr als nur ein flüchtiger Moment war.

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