Er zog mit seiner freien Hand das Hintergrundtuch zu sich heran und legte es über sie beide. Kurz danach zuckte ihr Bein leicht: sie war eingeschlafen. Seine Position war etwas unkomfortabel, da er sein Gewicht nicht völlig auf ihr liegen lassen wollte. Doch trotz einer leichten Verkrampfung genoss er den Moment mit ihr wie nichts anderes seit vielen Jahren. Er registrierte, dass die Kameras nicht mehr aktiv waren, was ihn etwas überraschte, bedeutete es doch, dass sie die Zeitsteuerung erstaunlich genau eingestellt hatte. Er verfolgte diesen Gedanken nicht weiter, sondern war dankbar, dass er so intensiv daran erinnert wurde, wie wunderbar es war, eine zufriedene, leicht atmende und unbekleidete Frau zu halten. Er blieb - nach seiner Schätzung - ein oder zwei Stunden bewegungslos halb auf ihr liegen, und schlief vielleicht auch kurz ein, bis ihn eine Veränderung der Umgebung weckte: Draußen hatten die Vögel zu zwitschern begonnen und es drang ein schwaches Morgenglimmen ins Studio. Offenbar hatten sie doch weit länger als zwei Stunden hier gelegen, und er entschied deshalb, die Idylle zu beenden und aufzustehen, als ihm urplötzlich klar wurde, dass draußen auf dem Gang Schritte und Stimmen zu hören waren. Schon machte sich jemand mit einem Schlüssel von draußen an der Tür zu schaffen. Er fuhr auf, was auch seine Partnerin sofort weckte. Panisch sammelten sie ihre Klamotten zusammen und eilten in Richtung der Tür zu einem Nebenraum, als sie leise fluchte und - immer noch nackt - zurück zur Fotoanlage sprintete um den Speicherchip zu holen. Dann verschwanden beide im Nebenraum und schlossen die Tür in dem Moment, in dem das ganze Fotokommando lärmend in das Studio strömte.
"Hier ist also das Pornostudio", quäkte einer und erntete Altherrengelächter.
"Ich werde mal nach unserem Modell sehen", sagte der Kursleiter.
"Ja, und der Herr Pornoproduzent fehlt auch noch!" Wieder Gelächter.
"Ich glaube, ich brauche keinen Fotoworkshop", flüsterte Daniel ihr zu. "Ich gehe da nicht mehr rein."
Er sah ihr beim Anziehen zu. Mittlerweile war sie wieder ganz entspannt.
"Sehen wir uns wieder?", fragte er. Mutig, beinahe tollkühn, wie er fand. Sie zuckte mit den Schultern, lächelte ihn dabei aber sehr wohlwollend an.
"Bekomme ich wenigstens eine Kopie davon?", fragte er und deutete auf ihre Umhängetasche, in der der Speicherchip verschwunden war.
"Auf keinen Fall", lachte sie.
"So, ich muss da jetzt rein. Ist immerhin mein Job.", meinte sie wie zur Entschuldigung. Bevor sie die Tür öffnete drehte sie sich noch einmal kurz zu ihm um, küsste ihn und verschwand dann.
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