Mein größtes Geheimnis

Es bleibt in der Familie

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Mein größtes Geheimnis

Mein größtes Geheimnis

Alnonymus

… In letzter Zeit war immer so viel anderes, wenn ich euch besucht habe.“ eröffnet sie die Unterhaltung. Gerne erzähle ich ihr, was bei mir in letzter Zeit so los war, vom Abi, von den Ferienjobs, und natürlich vom bevorstehenden Studium. Meine Patentante war immer schon nicht nur eine gute Zuhörerin, sondern eine ebenso gute Ratgeberin.

Der Tee tut gut, der Kuchen schmeckt wirklich ausgezeichnet, und ich habe sogar meine begehrlichen Blicke im Griff. „Was ist eigentlich mit Rosemarie?“ kommt schließlich die Frage, vor der ich mich gefürchtet habe, denn nicht umsonst habe ich das Thema bisher gekonnt umschifft. Nach kurzem Zögern erzähle ich, dass es zu Ende ist, und wir nicht einmal mehr Kontakt miteinander haben. „Das ist wirklich schade.“ meint sie, „Ich hatte den Eindruck, dass ihr ganz gut zusammengepasst habt, auch wenn Rosemarie schon sehr schüchtern war.“ „Ja, irgendwie schon.“ antworte ich ausweichend. Tante Cilia schaut mich an: „Lief da eigentlich richtig was zwischen euch? … Ich meine so mit Sex?“ Ich muss schlucken, denn die Frage ist doch ganz schön direkt und intim, eben typisch Tante Cilia. Aber sie weiß ja, dass es vorher nie so richtig mit Mädchen geklappt hat, Rosemarie meine erste Freundin war, und das mit fast achtzehn. Nach einem tiefen Atemzug erzähle ich ihr, dass da nichts war, nur ein bisschen küssen und streicheln. „Es war unglaublich aufregend, aber aufgrund ihrer Erziehung wollte sie einfach nicht mehr.“ ende ich seufzend.

Ich weiß nicht, warum ich das erzähle, vermutlich bin ich einfach nur froh, einmal mit jemandem darüber reden zu können, dem ich vertraue und der mich versteht. Meine Blicke wandern unruhig hin und her. „Nicht einmal ein bisschen Fummeln war drin?“ bleibt Cilia hartnäckig. Stumm schüttle den Kopf. „Oh je.“ höre ich ehrliches Mitgefühl aus ihrer Stimme, „Du hast aber auch Pech. ... Ich hätte dir so gewünscht, dass es funktioniert mit euch.

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