„Nun, es geht um andere Kunden, die sich über ihre Kleidung beschwert haben. Es ist mir unangenehm, aber es scheint so, als tragen sie keine Unterwäsche unter ihrem Kleid. Ich muss sie darum bitten, meinen Laden zu verlassen, und ihn auch in Zukunft nicht mehr zu betreten! Das wäre es dann von meiner Seite aus.“ Ich setze ein zerknirschtes Gesicht auf. Ich spüre, dass Herr Castalleno unter Druck steht. Er wirkt nicht sehr verärgert, aber er muss den Beschwerden seiner Kundschaft Rechnung tragen. Ich biete ihm einen Ausweg an, den ich zuvor mit Marianne ausbaldowert habe.
„Oh, das tut mir alles so leid! Ich bin so furchtbar schusslig. Weil es heute so heiß war, habe ich zuhause auf mein Höschen verzichtet. Dann fiel mir plötzlich ein, dass ich noch Einkaufen muss, und dann bin ich einfach los. Es war keine Absicht, ganz bestimmt nicht! Ich kauf doch so gern hier ein, Herr Castalleno! Könnten wir diese peinliche Geschichte nicht auf andere Art aus der Welt schaffen?“
Ich schenke ihm einen herrlich naiven Augenaufschlag. Mariannes Vorahnung scheint sich zu bestätigen, denn ich sehe den Glanz in den Augen des Deutsch-Italieners. Ich rutsche auf meinem Stuhl herum, als plage mich ein Schwarm wilder Hummeln. Mein nackter Popo wischt von links nach rechts, dass es dem Marktleiter ganz warm wird. Herr Castalleno räuspert sich, eher er das Naheliegende ausspricht. „Sie sind ja noch recht jung, wenn ich das so sagen darf! In meiner Jugend sühnte man solche und ähnliche Verfehlungen, in denen man die Übeltäterin übers Knie legte. Laut ihres Ausweises sind sie Mitte Zwanzig. Da sollten sie doch schon wissen, dass es sehr ungezogen ist, ohne Höschen Einkaufen zu gehen! Ich könnte von einem Hausverbot absehen, wenn sie sich dafür bereit erklären, dass ich sie bestrafe. Zuerst mit der flachen Hand und dann mit meinem Gürtel!“
Mein vergessenes Höschen
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Mein vergessenes Höschen
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